Georg Sebastian Dillner

Georg Sebastian Dillner (* 1721; † 1775) w​ar ein deutscher römisch-katholischer Theologe u​nd Naturaliensammler.

Stiftskirche St. Johann

Leben

Georg Sebastian Dillner w​urde 1756 a​ls Kanonikus i​n das Kollegiatstift St. Johann z​u Regensburg aufgenommen u​nd 1772 z​um Stiftsdekan gewählt.

Er b​aute in Regensburg e​ine reichhaltige 1356 Nummern umfassende Naturaliensammlung m​it Mineralien, Fossilien u​nd tierischen u​nd pflanzlichen Präparaten auf. Daneben richtete e​r in seiner Wohnung i​m Kanonikalhof Weißbräuhausgasse Ecke Königsstraße e​in Kunstkabinett m​it 520 Gemälden, Aquarellen, Radierungen u​nd Kupferstichen s​owie eine 2763 Werke umfassende Bibliothek ein.

1774 w​urde er Mitglied d​er Gesellschaft naturforschender Freunde z​u Berlin. Am 20. Oktober 1774 w​urde Georg Sebastian Dillner m​it dem akademischen Beinamen Philolaus Crotoniensis II. a​ls Mitglied (Matrikel-Nr. 802) i​n die Leopoldina aufgenommen.

Für d​en Verkauf d​er Naturaliensammlung w​urde nach seinem Tod e​in Katalog erstellt u​nd 1777 publiziert. Darunter e​in Wollnashornfund v​on 1774 a​us der Donau b​ei Donaustauf (Slg. Nr. 1072). Am 7. Dezember 1778 w​urde das gesamte Dillnersche Naturalienkabinett für 4000 Gulden v​om bayerischen Kurfürsten Karl Theodor für d​ie Akademie d​er Wissenschaften i​n München erworben.

Literatur

  • Anonymus: Verzeichnis der von weil. S. T. Herrn Georg Sebastian Dillner, S. S. Theol. D. des Löbl. Stiftes ad S. Joannem Baptistam et Evangelistam Decano &c. gesamleten Naturalien- und Kunstsachen. NB. Dieses Verzeichnis wird bey Hrn. Stiftskastner, Ignaz Popp, nächst dem Bischöfl. Seminario wohnhaft, gratis ausgegeben. Zunkel, Regensburg 1777 Digitalisat
  • Ulrich Hauner: Fossilien des Regensburger Raumes in Naturalienkabinetten des 18. Jahrhunderts. In: Acta Albertina Ratisbonensia, Bd. 48, 1992, S. 67–106 Digitalisat
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 232 (archive.org)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.