Georg Schubert (Regisseur)
Georg Hermann Schubert (* 14. Juni 1879 in Berlin; † zwischen 1940 und 1944) war ein deutscher Kameramann und Filmregisseur, ein Pionier aus der Frühzeit der deutschen Kinematographie.
Leben und Wirken
Georg Schubert stieß bereits 1904 zum Film, demselben Jahr, in dem er heiratete. In der Folgezeit arbeitete er für eine Fülle von Produktionsfirmen, darunter (vor Kriegsausbruch 1914) die Dependancen der Franzosen Pathé Frères und Gaumont aber auch für die kleineren deutschen Gesellschaften Continental-Kunstfilm, Dammann-Film, Lloyd-Film, Eiko, Aafa, Moest-Film, Hegewald-Film, Stöckel-Film, Indra-Film sowie Münchens Major Company Emelka.
Seit 1913 ist Schubert als Stummfilmkameramann nachweisbar, seit 1916 führte er über mehrere Jahre hinweg auch regelmäßig Filmregie. Zum Jahresbeginn 1921 beendete er seine Regietätigkeit weitgehend und konzentrierte sich für einige wenige Jahre erneut auf die Tätigkeit eines Kameramannes. Mitte der 1920er Jahre verschwand Schubert fast vollkommen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und kehrte erst im Tonfilm für zwei wenig bedeutende Projekte auf den Regiestuhl zurück. Sein letztes Werk, ein Kompilations- und Erinnerungsstreifen zum Thema “40 Jahre Film” unter dem Titel Kinder, wie die Zeit vergeht, kam 1940 in die Kinos und bestand überwiegend aus Archivaufnahmen. Lediglich die Rahmenhandlung mit Ludwig Schmitz, Hans Adalbert Schlettow und Lisl Riemer wurde von Schubert inszeniert. Schubert starb noch während des Zweiten Weltkriegs.
Filmografie
als Kameramann (Auswahl)
- 1913: Das Fischermädchen von Skagen
- 1913: Der Totenkopfhusar
- 1913: Helena, das lebende Torpedo
- 1915: Der schwarze Husar
- 1916: Verbrechen und Liebe
- 1919: Blondes Gift
- 1919: Ut mine Stromtid
- 1920: Anna Maria
- 1920: Der Cowboy-Milliardär
- 1920: Kaiserin Elisabeth von Österreich
- 1920: Das Frauenhaus von Brescia
- 1920: Der Schieberkönig
- 1921: Ein Spitzbubenstreich
- 1921: Hans im Glück
- 1921: Seine holde Schwiegermutter
- 1921: Verbrechen und Liebe
- 1922: Die Schiffbrüchigen
- 1922: Monna Vanna
- 1922: Nathan der Weise
- 1923: Opfer der Liebe
- 1924: Die wunderlichen Geschichten des Theodor Huber
als Regisseur (Auswahl)
- 1916: Bob Cray
- 1916: Der unsichtbare Mensch
- 1916: Der Regisseur
- 1917: Das Siegel
- 1917: Das Modell
- 1917: Die Dame mit dem Diadem
- 1918: Die Testamentsheirat
- 1918: Die Geschichte der Maria Petöffy
- 1919: Der Weiberfeind
- 1919: Los vom Weibe
- 1919: Ein Mädchen aus guter Familie
- 1919: Zwangsliebe im Freistaat
- 1919: Ein Augenblick im Paradies
- 1920: Die Erbhose (auch Drehbuch)
- 1920: So ein Lausbub
- 1920: Das Glücksschwein
- 1921: Der Scheidungsanwalt
- 1937: Nachdenklicher Spaziergang (Kurzdokumentarfilm)
- 1940: Kinder, wie die Zeit vergeht (Kompilationsfilm mit Rahmenhandlung)
Literatur
- Kurt Mühsam / Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926. S. 160