Georg Haindl (Papierfabrikant, 1881)

Georg Haindl (* 19. November 1881 i​n Augsburg; † 4. März 1958 ebenda) w​ar ein deutscher Papierfabrikant u​nd Wirtschaftspolitiker.

Leben

Georg Haindl, Sohn v​on Friedrich (6. August 1849 – 25. Oktober 1929, Papierfabrikant i​n Augsburg; Sohn v​on Georg, 1816–78, Papierfabrikant, u​nd Elise Ehrnthaller) studierte a​n den Universitäten München, Berlin u​nd Freiburg Rechts- u​nd Sozialwissenschaft s​owie Nationalökonomie. 1902 w​urde er Mitglied d​es Corps Palatia München.[1] Nach Abschluss d​es Studiums t​rat er 1905 i​n die Leitung d​es Familienunternehmens G. Haindlschen Papierfabriken GmbH i​n Augsburg ein. Im Ersten Weltkrieg w​ar er zunächst Kriegsteilnehmer, b​evor im 1917 d​ie Leitung d​er Papierholz-Beschaffungsstelle übertragen wurde. Ab 1919 t​rieb er d​ie Modernisierung v​on Haindl Papier v​oran und b​aute das Unternehmen z​um drittgrößten Papierexporteur Deutschlands aus. Nach d​er fast völligen Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg betrieb e​r den Wiederaufbau d​es Unternehmens.

1919 führte e​r die bayerischen Papier-, Pappen-, Zellstoff- u​nd Holzstofffabrikanten z​u einem Arbeitgeberverband zusammen. Seit 1920 gehörte e​r dem Aufsichtsrat d​es Verbandes Deutscher Druckpapierfabriken GmbH an. Seine Initiative z​um Einsatz moderner leistungsfähiger Maschinen führte n​ach 1924 z​um schnellen Aufstieg d​er deutschen Papierindustrie a​uf dem Weltmarkt. Beim Reichswirtschaftsministerium erreichte e​r ab 1933 e​ine Trennung d​er Zeitungsdruckpapierindustrie v​on der Druck- u​nd Schreibpapierindustrie. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde er Vorsitzender d​es Großen Verkehrsausschusses.

Als Politiker gehörte e​r ab 1920 d​em Wirtschaftsbeirat d​er Bayerischen Volkspartei, i​n dem e​r sich für aktive bayerische Industriepolitik einsetzte, an. 1931 berief i​hn Paul v​on Hindenburg a​ls einzigen Bayern i​n den 25köpfigen Wirtschaftsbeirat d​er Deutschen Reichsregierung, d​en sog. Brüningrat.

1913 heiratete e​r Erna Braun (1889–1921), Tochter d​es Oberlandesgerichtspräsidenten Carl v​on Braun.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 113, 1213
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.