Gentilotti (Adelsgeschlecht)
Die Gentilotti (auch Gentiloti, Gentilott, Zentilott) zu Engelsbrunn waren ein aus der Gegend von Val Camonica stammendes Patriziergeschlecht, welches 1617 in den innerösterreichischen Adelsstand und 1729 in den österreichischen Freiherrnstand aufgenommen wurde.
Geschichte
Die Gentilotti stammen aus dem Val Camonica in der Provinz Brescia und gingen dann nach Sulzberg (Val di Sole). Mattheus wird 1533 in Trient als Maurer- und Baumeister genannt und gelangte zu Reichtum. Sein Sohn Cornelius, Doktor der Rechte, war mehrmaliger Konsul von Trient. Von dessen drei Söhnen war Johannes Baptista (Giambattista) 1609 Arzt in Wasserburg am Inn, zog 1617 in die Steiermark und wurde Leibarzt von Erzherzog Leopold. Johann Benedikt, der einzige Sohn des Johann Bapt., war ebenfalls Jurist und mehrfacher Konsul von Trient. Seine beiden Söhne waren Johann Baptist (II.), Jurist und Hofkanzler in Trient, und Johann Bernhard (I.), Stadtpfarrer in Linz.
1617 werden Johannes Baptista, sein Bruder Augustinus und Johannes Franz, Probst in Völkermarkt und Archidiakon von Unterkärnten, von Erzherzog Ferdinand geadelt. Leopold I. erhebt 1685 Johannes Benedikt und seine Söhne Johann Baptist und Johann Bernhard in den Reichsritterstand. Schließlich wird 1729 Johann Franz von Gentilotti zu Engelsbrunn durch Karl VI. in den österreichischen Freiherrnstand aufgenommen.
Persönlichkeiten
- Johannes Baptista (Giambattista) Gentilotti, Leibarzt von Erzherzog Leopold
- Johann Benedikt Gentilotti, Jurist und mehrfacher Konsul von Trient
- Johann Franz von Gentilotti, Freiherr zu Engelsbrunn († 1751), Salzburger Hofkanzler
Wappen
Das Wappen der Gentolotti besteht aus einem gevierteten Schild in blau und rot mit Herzschild, Feld 1 und 4 ein goldener Hund (später auch ein Wiesel). Im Feld 2 und 3 eine silberne Lilie; das Herzschild ist gold mit einer gekrönten Melusine.
Oben zwei gekrönte offene Helme, der rechte mit einem wachsenden silbern gekleideten Engel mit goldenen Flügeln, in der Rechten einen Lilienstange haltend; der linke mit der Meerjungfrau wie im Herzschild. Die Helmdecken sind rechts rot und silbern, links blau und gold vermischt.
Literatur
- Ludwig Rumpl: Die Linzer Stadtpfarrer des 17. Jahrhunderts. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1963. Linz 1964, S. 110–122, ooegeschichte.at [PDF].
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adelslexikon. Band 3, Leipzig 1867, S. 482.
- Megerle von Mühlfeld: Österreichisches Adelslexikon. Ergänzungsband, Wien 1824, S. 58f.
- Ines Peper und Thomas Wallnig: Ex nihilo nihil fit. Johann Benedikt Gentilotti und ... In: Gabriele Haug-Moritz et al.: Adel im „langen“ 18. Jahrhundert. Wien 2009, S. 167–186.
- Giangrisostomo Tovazzi: Familiarium Tridentinum. Trento 1790–1805, S. 4–7 (in Italienisch; online).
Weblinks
- Gentilotti von Engelsbrunn. In: Salzburgwiki. Abgerufen am 31. Dezember 2019..