Genet
Als Genet (von griechisch γενεά geneá, deutsch ‚Abstammung‘) bezeichnet man in der Botanik ein Kollektiv von Pflanzen (oder Pilzen), die unter der Erde beispielsweise über ein Rhizom (bzw. Myzel) verbunden sind oder waren. Die Pflanzen scheinen also eigenständig zu sein, sind tatsächlich aber durch vegetative Vermehrung entstanden und bilden einen Klon (vgl. englisch clonal colony als Synonym für genet).[1][2]
Als Ramet bezeichnet man ein „Klongeschwister“, also die kleinste lebensfähige Einheit eines Genets. Die Begriffe Genet und Ramet sind im Kontext zueinander zu verstehen. Alle Ramets desselben Ursprungs bilden die Gesamtheit eines Klons.[3][2]
Demnach ist eine Erdbeermutterpflanze mit ihren Ausläufern ein Genet, all ihre Ableger sind Rameten und bilden zusammen einen Klon. Ebenso verhält es sich zum Beispiel mit einer Gemüse- oder Tulpenzwiebel und ihren aus den Tochterzwiebeln entstandenen Nachkommen.
Verwendung finden diese Begriffe insbesondere in der aktuellen Forschung, um vegetativ entstandene Individuen und ihre Vorläufer eindeutig charakterisieren zu können. So können zum Beispiel die Bäume eines ganzen Waldes Rameten eines einzigen Genets sein, wie zum Beispiel Pando. Auch ein großer Teil der Individuen in Grasbeständen kann auf vegetativer Vermehrung (Dividuenbildung)[4] beruhen.
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- Spektrum.de: Genet, Lexikon der Biologie
- Tiiu Kull: Genet and ramet dynamics of Cypripedium calceolus in different habitats, in: Abstracta Botanica, Band 19, Special volume: Clonality in Plant Communities—Proceedings of the 4th International Workshop on Clonal Plants, Visegrád, Hungary, 18.–22. April 1995, S. 95–104
- Spektrum.de: Ramet, Lexikon der Biologie
- Spektrum.de: Dividuenbildung, Lexikon der Biologie