Gegengiftthese

Die Gegengiftthese in der Volkswirtschaftslehre besagt, dass sich Unvollkommenheiten im Marktgeschehen gegenseitig ausgleichen. Bildlich gesprochen gibt es zu jedem „Gift“ gewissermaßen ein „Gegengift“.

Sobald eine Unvollkommenheit im Markt auftritt, so gibt es eine weitere Unvollkommenheit, die die vorhergehende wieder ausgleicht. Verstöße gegen Annahmen des Modells der vollständigen Konkurrenz lassen sich somit tolerieren, wenn zugleich weitere Annahmen verletzt werden. Es entsteht eine zweitbeste, „suboptimale“ Lösung. Die erstbeste, „optimale“ Lösung kann nicht erreicht werden, wenn einzelne Unvollkommenheiten beseitigt werden, sondern nur wenn alle zugleich beseitigt werden.

Die Korrektheit der These vorausgesetzt, sind Staatsinterventionen im Markt wirkungslos oder sogar schädlich. Vielmehr müssten Unvollkommenheiten im Markt toleriert werden.

Die These tauchte 1939 erstmals bei John Maurice Clark auf.

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