Gebäude Schloßstraße 30 (Schwerin)
Das Gebäude Schloßstraße 30, auch selten Skraffitohaus genannt, in Schwerin, Stadtteil Altstadt, Schloßstraße 30, Ecke Mecklenburgstraße 43, ist ein Baudenkmal in Schwerin. Heute ist es ein Wohn- und Geschäftshaus.
Geschichte
Hier stand die ehemalige Binnenmühle Schwerin (auch Gräfenmühle genannt), eine Wassermühle, die rund 700 Jahre lang eine bedeutende Rolle für die Stadt spielte. Sie wurde bis 1853 betrieben und danach zugunsten einer städtischen Bebauung aufgegeben. Der Fließgraben vom Pfaffenteich zum Burgsee vorbei an der Mühle wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts verrohrt.[1]
In dem drei- und viergeschossigen neoklassizistischen Gebäude von etwa 1870 mit der Neorenaissance-Fassade, dem markanten zweigeschossigen reich verzierten Erker und dem betont auskragenden Gesims sind Fachwerkelemente vom dreigeschossigen Wohnhaus des Müllers und vom viergeschossigen Mühlenfachwerkgebäude enthalten. An der Hofseite zur Klosterstraße ist das Fachwerk noch erhalten. 1889 erwarb der Lederwarenhändler Heinrich Herbordt aus Schwerin das Gebäude und es verblieb im Familieneigentum.
Im sanierten Gebäude befinden sich heute Läden sowie Büros und Wohnungen. Von 1996 bis 2001 befand sich hier auch die Petermännchen-Apotheke.
Literatur
- Herbordt: Die wechselvolle Geschichte der Grafenmühle im 12. bis 19. Jahrhundert.
- Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt. Stadtplanung und Hausbestand im 20. Jahrhundert. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-931185-08-7.
- Wilhelm Jesse: Geschichte der Stadt Schwerin. Schwerin 1913.
- Horst Ende, Walter Ohle: Schwerin. E.A. Seemann, Leipzig 1994, ISBN 3-363-00367-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gert Steinhagen: Der Fluss unterm Torhaus. In: Schweriner Volkszeitung vom 10. Oktober 2017.