Göta-Kanal
Der Göta-Kanal (auf Schwedisch Göta kanal) ist ein Wasserweg durch den schwedischen Landesteil Götaland.
Göta kanal | |
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Lage | Götaland, Schweden |
Länge | 190,5 km (davon 103,2 km Seen) |
Erbaut | 1810–1832 |
Beginn | Mem – (Ostsee) |
Ende | Sjötorp – (Vänern) |
Abstiegsbauwerke | 58 |
Häfen | 20 |
Genutzter Fluss | Asplången, Roxen, Boren, Vättern, Viken (Seen) |
Herausragende Bauwerke | 58 Schleusen, 50 Brücken,
zwei Trogbrücken |
Infozentrum, Museum | AB GÖTAKANALBOGET, Box 3, SE-591 21 Motala, info@gotakanal.se, www.gotakanal.se |
Talfahrt | Viken in beide Richtungen
Ostsee 0 m – Viken 91,8 m, Viken 91,8 m – Vänern 43,8 m (m ü.NHN) |
Der Kanal hat eine Länge von 190,5 km, wovon die 87,3 km lange tatsächliche Kanalstrecke zwischen den fünf verbundenen Seen von 58.000 schwedischen Soldaten gegraben wurde. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal und dem Göta älv bildet der Göta-Kanal eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5 m überwindet.
Passage
Der Kanal passiert 58 Schleusen, 50 Brücken, zwei Trogbrücken und fünf Seen und darf von Schiffen mit bis zu 30 m Länge, 7 m Breite, 22 m Höhe über dem Wasser und 2,82 m Tiefgang befahren werden.[1] In seinen Verlauf sind der Asplången, Roxen, Boren, Vättern sowie der Viken eingebunden.
Geschichte
Die Erlaubnis zum Bau des Kanals erhielt die Göta-Kanalgesellschaft unter Leitung von Baltzar von Platen am 11. April 1810, woraufhin am 24. Mai mit dem Bau begonnen wurde, der bis 1832 dauerte. Es war gedacht, dass Schiffe auf dem Weg vom Kattegat zur Ostsee durch Schweden fahren konnten, anstelle durch den Öresund. So sparten die Schiffe den Sundzoll an Dänemark. Der Kanal wurde am 26. September 1832 eröffnet, nur zweieinhalb Jahrzehnte vor Einführung der Eisenbahn (1856) und der Aufhebung des Sundzolls (1857). Dadurch errang er keine entscheidende ökonomische Bedeutung, im Kriegsfall war ihm jedoch strategische Bedeutung zugedacht.[2]
Heute ist er eine Touristenattraktion. Er ist vom 1. Mai bis zum 27. September geöffnet.
Der Göta-Kanal wurde 1998 von der American Society of Civil Engineers in die List of International Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.
Verkehr
Auf dem Kanal verkehren Freizeitboote und Kanalschiffe. Zu den bekanntesten Kanalschiffen gehören Juno, Diana und Wilhelm Tham. Die Juno wurde 1874 dem Dienst übergeben und ist damit eines der ältesten im Dienst stehenden Passagierschiffe der Welt. Fünf Jahre jünger ist der Motorfrachter Sydfart. Dessen Abmessungen wurden ebenfalls so bemessen, dass die Frachtfahrt auf dem Götakanal möglich ist, obwohl er auch auf See eingesetzt wurde. Wie die Juno ist die Sydfart heute noch in Schweden in Fahrt.
Zum Transport von Waren wäre der Kanal heutzutage nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen. Während eine Fahrt von Göteborg nach Stockholm auf der Autobahn einige Stunden dauert, dauert die Kanalfahrt mindestens etwa 4 Tage und braucht erheblich mehr Personal.
Maximale Schiffsmaße
Der Göta-Kanal wurde für Schiffe bis maximal 30 Meter Länge gebaut. Alle Schleusen haben die gleichen Maße, so dass ein Schiff mit den maximalen Abmessungen (insbesondere die auf dem Kanal verkehrenden Passagierschiffe) gerade eben in alle Schleusenkammern passt.
Maximale Länge | 30 m[3] |
Maximale Breite | 7 m |
Maximaler Tiefgang | 2,82 m |
Maximale Masthöhe | 22 m |
Zulässige Höchstgeschwindigkeit | 5 Knoten |
Schleusen
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Yachthäfen
Neben den Anlegestellen und Liegeplätzen der Passagierschiffe gibt es auch eine Anzahl an Yachthäfen.
Sjötorp Vänern | Sjötorp Werftbecken | Sjötorp Schleuse | Lyrestad | Norrkvarn | Hajstorp | Törebode | Jonsboda | Vassbacken | Tåtorp | Forsvik |
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50 | 20 | 10 | 15 | 20 | 22 | 30 | 12 | 25 | 8 | 12 |
Karlsborg | Motala | Motala Verkstad | Borensberg | Ljungsbro/ Malfors | Berg Yachthafen | Berg Roxen | Norsholm | Söderköping/ Klevbrinken | Söderköping | Mem |
15 | 65 | 5 | 15 | 20 | 40 | 10 | 20 | 12+10 | 50 | 35 |
Literatur
- Ralf Schröder: Göta Kanal. Mit dem Schiff durch Schweden. Vision Travel, Karlsruhe 2005, ISBN 3-936911-07-X.
- Göta Kanal erleben: Häfen & Schleusen. Göta Kanal, Vättern, Vänern, Trollhätte Kanal, Delius Klasing, Hamburg 2004, ISBN 3-88412-397-1.
- Rolf Gruel; Jürgen Schödler (Hrsg.): Götakanal mit Göteborg, Kalmar und Karlskrona, maritimer Reiseführer, Koehler, Hamburg 1998, ISBN 3-7822-0726-2.
- Lutz Mohr: Baltzar Bogislaw von Platen – Marineoffizier und Baumeister. Ein gebürtiger Rüganer in Königlich-Schwedischen Militär- und Staatsdiensten. In: Die Pommersche Zeitung. Jahrg. 64, Folge 41, 11. Oktober 2014.
Berühmtheit erlangten der Kanal und die dortigen Ausflugsschiffe durch den Kriminalroman Die Tote im Götakanal von Maj Sjöwall und Per Wahlöö.
Weblinks
- AB Göta kanalbolag (schw.) – Betreibergesellschaft des Göta-Kanals
- Die Geschichte des Göta-Kanals
- Übersichtskarte des Kanals
Fußnoten
- 30 * 7 * 2,82 = 592,2t als theoretische Obergrenze für die Verdrängung
- Franz Xaver Ritter von Rudtorffer: Militär-Geographie von Europa. Haase, Prag 1839, S. 231.
- Skipper's Guide zum Göta-Kanal