Futterkamp

Futterkamp i​st ein Dorf d​er Gemeinde Blekendorf i​n Schleswig-Holstein.

Futterkamp
Gemeinde Blekendorf
Eingemeindung: 30. September 1928
Eingemeindet nach: Blekendorf
Postleitzahl: 24327
Vorwahl: 04381

Heute befindet s​ich auf d​em Gelände d​as Lehr- u​nd Versuchszentrum (LVZ) Futterkamp e​ine Einrichtung für Tierproduktion u​nd landwirtschaftliches Bauen d​er Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.[1] Auch d​ie Landesberufsschule für Pferdewirte u​nd Pferdewerker a​us Schleswig-Holstein u​nd Hamburg, e​ine Außenstelle d​er Beruflichen Schule Plön, h​at hier i​hren Sitz. Seit 2010 g​ibt es i​n Futterkamp e​inen 16 h​a großen Freizeitpark,[2] d​er als Erlebnisgarten (Schwerpunkt: regionales Obst) m​it Abenteuerspielplatz, Hofladen u​nd Gastronomie gestaltet ist.

Geographie

Das Dorf l​iegt 1,5 k​m nordnordöstlich v​on Blekendorf u​nd zwei Kilometer südwestlich d​es Sehlendorfer Binnensees.

Ur- und Frühgeschichte

Die Langbetten auf dem Ruserberg, eine jungsteinzeitliche Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK) aus der Zeit um 3500–2800 v. Chr., befinden sich 1,5 Kilometer nördlich des Dorfes. In der älteren archäologischen Literatur werden diese Langbetten unter dem Fundort Futterkamp geführt. Außerdem befinden sich die archäologischen Überreste des slawischen Burgwalls Hochborre (8.–10. Jahrhundert, später bis ins 15. Jahrhundert wieder/weiter bewohnt) und der beiden mittelalterlichen Turmhügelburgen Großer Schlichtenberg (11.–14. Jahrhundert) und Kleiner Schlichtenberg (14. Jahrhundert) in unmittelbarer Nähe des Dorfes, etwa 1,5–2,5 Kilometer nordöstlich in Richtung Sehlendorfer Binnensee im Tal der Mühlenau.

Geschichte

Futterkamp (ältere Schreibweisen Foderkamp und Voderkamp) war ein adliges Gut, dessen Besitzer seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen werden können. Der Bezirk des Gutes reichte weit über das Gut Futterkamp hinaus und schloss die Dörfer Blekendorf, Friederikenthal, Sechendorf und Sehlendorf und eine Reihe weiterer Wohnplätze sowie den Sehlendorfer Binnensee mit ein. Im 19. Jahrhundert hatte der gesamte Bezirk eine Größe von 3483 Steuertonnen (= 19,04 Quadratkilometer). 1835 lebten 993 Einwohner im gesamten Gutsbezirk[3], 1855 waren es 1065 Einwohner.[4] Bis zur preußischen Kreisreform von 1867 gehörte der Gutsbezirk Futterkamp wie viele andere holsteinische Gutsbezirke keinem Amt oder Kreis an, war also eine Verwaltungseinheit, die lediglich der Landesherrschaft unterstellt war. Von 1867 bis 1928 erfüllte der Gutsbezirk weiter die Funktion der untersten Verwaltungseinheit (Gemeinde) innerhalb des Kreises Plön. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk dann größtenteils in die neu gebildete Gemeinde Blekendorf eingemeindet, ein kleinerer Teil wurde Teil der Gemeinde Kaköhl, die 1938 dann ebenfalls Teil der Gemeinde Blekendorf wurde.[5]

Gutsbesitzer

  • 1430: Emeke v. Rathlow († nach 1430)
  • 1459: Wolf v. Rathlow († nach 1459)
  • 1479: Emeke/Emelin v. Rathlow († 1500 gefallen)
  • 1523: Wolf v. Rathlow († nach 1523)
  • 1533: Schack v. Rantzau; darauf Johann v. Rantzau
  • 1538: Otto v. Pogwisch († 1543)
  • 1544: Otto v. Pogwisch († nach 1586)
  • 1568: Johann v. Rathlow († 1568)
  • 1578: Hinrich v. Rathlow († vor 1616) verkauft; darauf Casper v. Rantzau
  • 1603: Otto v. Reventlow
  • 1681: Henning v. Buchwaldt († 1713) gekauft
  • 1711: Casper v. Buchwaldt († 1731)
  • 1731: Joachim v. Buchwaldt († nach 1735) verkauft
  • 1735: Grafen von Platen
  • 1855: Reichsgraf Georg Wilhelm Friedrich Graf von Platen-Hallermundt zu Weißenhaus

Einzelnachweise

  1. http://www.lksh.de/landwirtschaft/tier/lvz-futterkamp
  2. https://www.ostsee.de/ausflug/obst-erlebnis-garten-futterkamp.html
  3. Johannes von Schröder: Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstentums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, 1. Auflage, 1. Band, Oldenburg (Holstein) 1841, S. 201/202.
  4. Johannes von Schröder/Hermann Biernatzki: Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstentums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, 2. Auflage, 1. Band, Oldenburg (Holstein) 1855, S. 397/398.
  5. Die Bevölkerung der Gemeinden Schleswig-Holsteins 1867–1970 (Historisches Gemeindeverzeichnis), herausgegeben vom Statistischen Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 128 und 245.
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