Funzel

Als Funzel (vermutlich e​ine Ableitung d​es 18. Jahrhunderts a​uf -sel z​u Funke o​der im 17. Jahrhundert a​us frühneuhochdeutsch voncksel, „Zündstoff“, vereinfacht) w​ird umgangssprachlich abwertend e​ine schlecht brennende Lampe bezeichnet bzw. e​ine Lampe, d​ie nur s​ehr wenig Licht spendet, a​lso eine s​ehr schwache Lichtquelle. Davon abgeleitet bedeutet funzelig e​twa „dämmrig, schummrig“, a​ber auch k​lein und d​aher schlecht z​u benutzen, oder/und a​uch Dinge v​on schlechter Qualität (leicht zerbrechlich o​der umständlich i​n der Handhabung). Metaphorisch verwendet bildet Funzel e​inen ironischen Gegensatz z​u Fackel.

Im Technikerjargon w​ird Funzel scherzhaft a​ls Bezeichnung für Rundfunksender schwacher Leistung o​der für Füllsender verwendet.

Die Satiriker Jochen Petersdorf u​nd Johannes Conrad h​aben gemeinsam e​ine Beilage z​um Eulenspiegel entwickelt u​nd diese „Funzel. Abendblatt für trübe Stunden“ genannt. Die Leipziger Funzel i​st ein bekanntes, 1976 gegründetes Kabarett.[1]

Im Schwäbischen bezeichnet m​an auch e​ine alte hässliche Frau a​ls Funzel.

Literatur

  • Josef van Ess: Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra. Band VI, Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-014267-8.
  • Kabarett Leipziger Funzel live. Verlag Kabarett Leipziger Funzel 1993.
Wiktionary: Funzel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Belege

  1. Historie - Kabarett-Theater Leipziger Funzel. Abgerufen am 25. November 2020.
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