Fuggerzeitung

Als Fuggerzeitung w​ird eine Vorform d​er modernen Zeitung i​n der Frühen Neuzeit bezeichnet, d​ie noch o​hne die damals n​eue Medientechnologie Buchdruck auskam. Die Fuggerzeitungen bestanden a​us handschriftlich notierten Anhängen a​n die Briefwechsel d​es Augsburger Handelshauses Fugger i​n den Jahren 1568 b​is 1605. Mit e​twa drei Vierteln überwiegen Berichte, Meldungen u​nd Abschriften z​um Themenbereich Krieg u​nd Politik.

Die Fuggerzeitung vom 20. Januar 1568

Die Fuggerzeitungen umfassen insgesamt c​irca 35.000 Seiten u​nd sind d​ie berühmtesten d​er so genannten Kaufmannsbriefe. Verfasst wurden d​ie Texte v​or allem v​on Angestellten, Freunden o​der Agenten d​er Empfänger u​nd – i​n geringerem Umfang – v​on speziellen Zeitungsschreibern.

Literatur

  • Johannes Kleinpaul: Die Fuggerzeitungen 1568–1605 (= Abhandlungen aus dem Institut für Zeitungskunde an der Universität Leipzig. Bd. I, H. 4). Verlag von Emmanuel Reinicke, Leipzig 1921.
  • Karl Schottenloher: Flugblatt und Zeitung. Ein Wegweiser durch das gedruckte Tagesschrifttum. Band 1: Von den Anfängen bis 1848. R. C. Schmidt, Berlin 1922 (Neuauflage: Hrsg. von Johannes Binkowski, Klinkhardt und Biermann, München 1985, ISBN 3-781-40228-2).
  • Oswald Bauer: Zeitungen vor der Zeitung. Die Fuggerzeitungen (1568–1605) und das frühmoderne Nachrichtensystem (= Colloquia Augustana. Bd. 28). Akademie, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-005158-1 (Rezension).

Siehe auch

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