Froumund von Tegernsee

Froumund v​on Tegernsee (ähnliche Schreibweise: Fromund) (* e​twa 960 i​n Südwestdeutschland; † a​n einem 20. Oktober zwischen 1008 u​nd 1012) w​ar Benediktiner. Bekannt w​urde er d​urch ein umfangreiches prosaisches u​nd poetisches Werk, d​as insgesamt 13 Schriften umfasst. Dazu gehören a​uch regionale Briefe a​us dem Kloster Feuchtwangen, d​ie im Clm „Codex latinus monacensis“ 19412 a​ls „Feuchtwanger Briefe“ überliefert sind.

Leben

Um 990 wird Froumund erstmals als Mönch des Klosters St. Pantaleon, als Scholastikus, in Köln erwähnt. St. Pantaleon wurde 964 gegründet und strahlte schon bald als Reformkloster in das östliche Frankenreich aus. Er war zu dieser Zeit wohl schon Mitglied des Konvents von Tegernsee und sein Aufenthalt in Köln diente Bildungszwecken. Er befasste sich dort mit Studien der lateinischen und griechischen Sprache. Im Konvent in Tegernsee war Froumund einer der Lehrer des späteren Abtes Ellinger. Durch den Abt Gozbert des St. Quirinius-Klosters wurden Tegernseer Mönche entsandt, um das darniederliegende Kloster Feuchtwangen wiederzubeleben. Dieses geschah vermutlich auf Bitte des Bischofs Liutold von Augsburg. Der Dekan Wigo machte sich mit mehreren Brüdern auf den Weg nach dorthin, um das Leben im Kloster wieder in die rechten Bahnen zu bringen. Die katastrophalen Zustände im Kloster beschreiben 16 Briefe des gelehrten Mönchs Froumund und des Abtes Wigo aus den Jahren 991 bis 995. Diese Briefe sind unter anderen an den Bischof Liutold von Augsburg, Königin Adelheid, den Bayernherzog Heinrich und an einen Grafen E. gerichtet.

Ihren Auftrag dürften Wigo u​nd Froumund 1002 beendet h​aben und i​n ihr Heimatkloster zurückgekehrt sein, w​o sie verstarben. Dicht untereinander stehend s​ind ihre Namen i​m Verbrüderungsbuch v​on St. Peter i​n Salzburg, angelegt i​m Jahr 1004, verzeichnet.[1]

Froumunds letztes Lebenszeichen enthält Brief Nummer 93 seiner Sammlung.

Literatur

  • Hyacinth Holland: Froumund von Tegernsee. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 150 f.
  • Karl Langosch: Froumund von Tegernsee. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 665 f. (Digitalisat).
  • G. Bernt: Froumund. In: Lexikon des Mittelalters. Band IV, München und Zürich 1988, Spalte 994 f.
  • Kurt von Ingersleben: Feuchtwangen und sein Landkreis. Herold Neue Verlags GmbH, München; 1971 herausgegeben vom Gebietsausschuß Frankenhöhe-Wörnitzgrund im Bay. Fremdenverkehrsverband.
  • Wilhelm Schaudig: Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stiftes Feuchtwangen. Verlag Sommer und Schorr, Feuchtwangen, 1927.
  • Dr. J. Kempf: Froumund von Tegernsee. München 1900
  • F. Wünschenmeyer, S. Mühling, D. Weiss: Die Feuchtwanger Briefe des Mönches Froumund aus dem 10. Jahrhundert. Feuchtwangen 1988 eine Auswahl von 19 Briefen
  • Bernhard Schmeidler: Die Briefsammlung Froumunds von Tegernsee. Historisches Jahrbuch im Auftrag der Görres-Gesellschaft, 62–69, 1949.
  • F. Unterkircher: Der Wiener Froumund-Codex (Cod. 114 der Österreichischen Nationalbibliothek), Codices manuscripti, 12, 1986
  • G. Sporbeck: Froumund von Tegernsee (um 960–1006/12) als Literat und Lehrer. In: Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends, cur. A. von Euw – P. Schreiner, I, Köln 1991
  • Werner Gerabek: Heilkundliches in der Tegernseer Briefsammlung aus dem 11. Jahrhundert. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 8, 1990, S. 15–25.

Einzelnachweise

  1. Kurt von Ingersleben: Feuchtwangen und sein Landkreis Herold Neue Verlags GmbH, München; 1971 herausgegeben vom Gebietsausschuss Frankenhöhe-Wörnitzgrund im Bay. Fremdenverkehrsverband seiten 12-13
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