Fritz Witte

Fritz Witte (* 18. Februar 1876 i​n Dorsten; † 2. März 1937 i​n Köln) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher u​nd Kunsthistoriker.

Leben

Nach d​em Abitur studierte WItte Theologie i​n Münster u​nd Rom. 1900 w​urde er i​n Münster z​um Priester geweiht u​nd war nachfolgend b​is 1904 geistlicher Lehrer a​m Collegium Augustinianum Gaesdonck. Dieser Zeit folgte d​as kunsthistorische Studium i​n Münster m​it der Promotion über d​en St.-Patrokli-Dom i​n Soest 1906.

Nach der Schenkung der Sammlung Alexander Schnütgen an die Stadt Köln im Jahr 1906 wurde Witte nach Fertigstellung des Anbaus am Kunstgewerbemuseum Köln erster Kustos des neuen Schnütgen-Museums. Er publizierte 1912 und 1913 die ersten wissenschaftlichen Bestandskataloge der Textilien, Holzskulpturen und Metallarbeiten der Sammlung. Im Jahr 1915 war er kurzfristig kommissarischer Leiter des Kunstgewerbemuseums, meldete sich aber als Divisionspfarrer freiwillig zum Einsatz an der französischen Front, von wo er im November 1917 zurückkehrte und die Arbeit an den Museen wieder aufnahm. Kurz vor Schnütgens Tod wurde Witte im Januar 1918 erster Direktor der Sammlung Schnütgen und musste im gleichen Jahr die Planungen der Kriegsauslagerung des Domes und der Museen begleiten, die aber aufgrund des Kriegsendes nicht mehr durchgeführt wurden. Die Anfang der 1920er Jahre beginnende Arbeit Wittes am Kölner Institut für religiöse Kunst – (1926 als Fakultät in die städt. Kunsthochschule Kölner Werkschulen eingegliedert) – wurde bisher ebenso wenig erforscht und im Kontext der künstlerischen Ausdrücke der Liturgischen Bewegung gewürdigt, wie die Lebensläufe und Werke der verschiedenen Künstler, die dort bis 1933 tätig waren.

Grabstätte (Südfriedhof)

Im Jahr 1921 erwarb Witte für d​as Schnütgen-Museum d​en Kruzifixus a​us St. Georg i​n Köln. Fritz Witte w​urde im Folgejahr Honorarprofessor d​er Philosophischen Fakultät d​er Universität z​u Köln. 1926 erwarb Witte d​en Altenberger Ornat u​nd stiftete anonym s​eine eigene Kunstsammlung a​n das Schnütgen-Museum. Nach d​er Lösung d​er Sammlung Schnütgen v​om Kunstgewerbemuseum z​og Witte 1931–1932 m​it der Sammlung i​ns Heribertkloster n​ach Deutz.

Nach seinem Tode w​urde Adolf Feulner a​ls Generaldirektor d​er Kunstgewerblichen Sammlungen Wittes Nachfolger. Hermann Schnitzler w​urde erster Kustos u​nd im gleichen Jahr kommissarischer Leiter b​is zu seiner Ernennung a​ls Direktor 1953.

Wittes Grab befindet s​ich auf d​em Kölner Südfriedhof (Flur 42 Nr. 129). Sein wissenschaftlicher Nachlass l​iegt teils i​m Historischen Archiv d​er Stadt Köln. Eine Zusammenführung u​nd Sichtung erhaltener Dokumente etc. i​st nach 1937 n​icht systematisch erfolgt. Eher private Hinterlassenschaften s​ind im Besitz d​es Schnütgen-Museums. Die hinterlassene, n​ach 1926 erworbene Kunstsammlung g​ing zum Todeszeitpunkt i​m Besitz d​es Schnütgen-Museums auf, w​ie auch d​ie Reste seiner Bibliothek.

Literatur

  • Heinrich Lützeler: Fritz Witte zum Gedächtnis. In: Vestische Zeitschrift, Band 44, 59–62
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