Friedenskirche (Darmstadt)
Die Friedenskirche ist eine evangelische Kirche in Darmstadt.
Geschichte
Die Friedensgemeinde wurde am 23. März 1953, durch Verordnung der Kirchenleitung, gegründet. Im so genannten „Verlagsviertel“ von Darmstadt sollte eine selbstständige Kirchengemeinde errichtet werden. Die gewählte Kirchengemeindevertretung legte am 29. Juni 1953 für die neue Gemeinde den Namen „Friedensgemeinde“ fest. Im Jahre 1954 konnte der Bau des Gemeindezentrums mit Gemeindesaal und Wohnungen fertiggestellt werden. 1955 wurde der Kindergarten fertiggestellt.
Das Gemeindezentrum der Friedensgemeinde galt lange als ein Musterbeispiel und war viele Jahre lang im hessischen „Religionsbuch“ abgebildet. Erst danach kam es zur Realisierung einer Kirche, die am 27. Juni 1965 eingeweiht wurde.
Diesem Bau lag wie dem Gemeindezentrum ein Entwurf des Architekten Karl Gruber zugrunde – ein schlichter Innenraum mit erhöhtem Chorraum und seitlichen Arkaden. Von Bruno Müller-Linow wurden die Fenster gestaltet.
Blickfang der Friedenskirche ist das von Fritz Schwarzbeck entworfene Altarkreuz, das – romanische Vorbilder zitierend – den auferstandenen Christus zeigt. Darüber schwebt eine große vergoldete Dornenkrone.
Sonstiges
Die Friedensgemeinde hatte bisher mehrere Pfarrer, die in ihren langjährigen Diensten die Gemeinde mitprägten:
- Pfarrer Otto Ring erlangte überregionale Bekanntheit durch die Worte am Sonntag, die er in den Jahren 1962–65 sprach.
- Lokal berühmt waren die Kumbaya-Gottesdienste, die ab Ende der 1960er Jahre gefeiert wurden und die moderne Elemente, insbesondere Musik, in die Liturgie integrierten.
- Mit Pfarrer Meinold Kraus verbinden viele Darmstädter die „Evangelische Stadtakademie“ Darmstadt, die er ab 1990 leitete.
- Seitdem die Friedensgemeinde über eine eigene Kirche verfügte, konnte das Gemeindezentrum der griechischen und der serbischen Gemeinde für Gottesdienste zur Verfügung gestellt werden.
- Später veranstalteten die Evangelische Hochschulgemeinde und die Katholische Hochschulgemeinde gemeinsame Veranstaltungen und auch Gottesdienste.
- Heute nutzen Äthiopier die Räume für ihre gottesdienstlichen Treffen. Damit ist das Thema Ökumene, das der Friedensgemeinde besonders am Herzen liegt, angesprochen.
- War die Friedensgemeinde bei ihrer Gründung eine junge Gemeinde mit vielen zugezogenen Familien, hatte sich der Arbeitsschwerpunkt zwischenzeitlich hin zu den mehrheitlich Älteren verlagert.[1]
- Im früheren "Verlagsviertel" wohnen in neuentstandenen Appartementhäusern mittlerweile viele Studierende, so dass die Hälfte der Gemeindemitglieder zwischen 18 und 35 Jahren alt ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stadtlexikon Darmstadt, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 2006, S. 272 f.