Frieda Szturmann
Frieda Szturmann (* 12. Juni 1897; † 1962) versteckte als „Heimarbeiterin“ in Staaken bei Spandau die Jüdin Cecilie Rudnik vor der Gestapo und wurde dafür 2013 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.[1]
Frieda Szturmann war eine langjährige Patientin und Vertraute des ägyptischen Arztes Mohammed Helmy, der als Medizinstudent nach Deutschland gekommen war und sich dort niedergelassen hatte. Als Helmy im März 1942 sehr kurzfristig jemanden suchte, der unauffällig seine jüdische Patientin Cecilie Rudnik, damals 67 Jahre alt, verstecken würde, wandte er sich an Frieda Szturmann. Sie riskierte dann jahrelang ihr Leben dafür, zunächst Cecilie Rudnik, später auch kurzzeitig deren Enkelin Anna Boros zu verstecken.[2]
„Trotz der beengten Verhältnisse, trotz des Risikos, entdeckt zu werden und trotz der Lebensmittelknappheit zögerte sie nicht, Cecilie und ihre Enkelin aufzunehmen“, schrieb die israelische Botschaft zur Verleihung der Urkunde als „Gerechte unter den Völkern“, welche posthum an ihren Enkel Dieter Szturmann überreicht wurde.[3]
Literatur
Buchkapitel über die Rettung der Cecilie Rudnik: Jani Pietsch, „Ich besaß einen Garten in Schöneiche bei Berlin“. Das verwaltete Verschwinden jüdischer Nachbarn und ihre schwierige Rückkehr, Frankfurt/New York 2006, S. 100–107.
Buchkapitel über die Rettung der Cecilie Rudnik: Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin, Berlin 2017, S. 65–78.
Einzelnachweise
- Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrt zwei Berliner. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: B.Z. vom 14. Januar 2015, abgerufen am 6. Mai 2017
- Entschädigungsakte Cecilie Rudnik, Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 25.535, Bl. C 8.
- „Diese Frauen und Männer sind wie Leuchtfeuer in der tiefsten Finsternis.“ Botschaft des Staates Israel in Berlin 22. Januar 2015, abgerufen am 6. Mai 2017