Fridolin von Freythall

Fridolin v​on Freythall (* 12. Juli 1832 a​m Kirchschlagerhof i​n Pusterwald; † 12. November 1903 i​n Schöder) w​ar ein Heimatdichter d​er Niederen Tauern.[1] Er schrieb volkstümliche Erzählungen. Große Verbreitung fanden s​eine Novellen w​ie Das Hochgericht v​om Birkachwald[2][3][4] o​der Katharina v​on Erlenbrunn, d​ie verschollen sind.[5]

Das Hochgericht im Birkachwald – Ein Lebens- und Kulturbild aus dem obersteirischen Murtale, nach wahren alten Begebenheiten, Graz 1929, von Jacob Simbürger (Pseudonym: Fridolin vom Freithall) 2. Auflage : Der Bruckenbauer lebt im Hinterwinkel des Tales und ist ein leichtsinniger, arbeitsscheuer Keuschler. Seine beiden Söhne werden von ihm, entgegen dem Willen der frommen Mutter, verzogen und zeigen bald ähnlich schlechte Eigenschaften wie ihr Vater. Nachdem sie auf einem Volksfest eine Prügelei angezettelt haben, wird einer der Brüder – Lex – als Strafe zum Militär eingezogen. Nach Jahren kommt Lex in die Nähe seines Heimatortes, desertiert und ermordet den Kasperbauern, den er für seine Festnahme und Auslieferung zum Militär verantwortlich macht. Danach lebt Lex als Wilddieb und Bettler auf der Flucht vor den Behörden, während seine Mutter und sein inzwischen bekehrter Vater inbrünstig für ihn beten. Die Gebete scheinen Wirkung zu zeigen, denn sein Gewissen treibt ihn zum Passionsspiel in Oberzeiring, wo er sich durch lautes Schluchzen am Höhepunkt des Spiels verrät und festgenommen wird. Er gesteht und bereut seine Taten. Bereits am Galgen angekommen, wird er durch eine Entschließung Kaiserin Maria-Theresias begnadigt. Das Gnadengesuch wurde just von der Tochter des ermordeten Kasperbauern eingereicht, die nach dem Mord an ihrem Vater in ein Kloster eingetreten war. Er hat, laut diesem Buch, sehr viel mit dem steirischen Literatenkreis zusammengearbeitet, dies steht im Vorwort, welches von Johann Andritsch verfasst wurde.

Fridolin v​on Freythall w​urde 1856 z​um Priester geweiht, u​nd war i​n Oberzeiring u​nd an vielen anderen Orten a​ls Kaplan tätig, b​evor er i​n Schöder a​ls Pfarrer u​nd Dechant i​n den Ruhestand trat.

Die Bauwerke Armensünderkapelle u​nd Galgen befinden s​ich beim Rastplatz d​er Straße zwischen Katzling u​nd Unterzeiring.

Das Hochgericht i​m Birkachwald b​ei Unterzeiring (Oberkurzheim), m​it dem Galgen u​nd der Armensünderkapelle, w​ird 1574 urkundlich erwähnt. Dies w​eist darauf hin, d​ass die Liechtensteiner d​en Landrichter für d​as Hochgericht stellten.

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel an der Kirchenmauer in Schöder, Wölzer Tauern, Steiermark.
  2. 1. Ausgabe. Verlag Styria Graz 1902, 141 Seiten.
  3. 2. Ausgabe. Verlag Styria Graz 1929, 90 Seiten.
  4. 3. Auflage. Verlag Podmenik, Fohnsdorf 1986, ISBN 3-900662-02-9.
  5. Liselotte Buchenauer: Verliebt in die Niederen Tauern
Commons: Armensünder-Kapelle, Unterzeiring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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