Franz Spemann

Franz Spemann (* 30. Januar 1877 i​n Stuttgart; † 1. März 1956 i​n Sindelfingen)[1] w​ar ein deutscher Schriftsteller u​nd von 1914 b​is 1934 Sekretär d​er Deutschen Christlichen Studentenvereinigung.

Franz Spemann (1926)

Leben und Wirken

Familie

Franz Spemanns Vater w​ar der Verleger Johann Wilhelm Spemann. Franz Spemann w​ar das fünfte v​on sechs Kindern. Seine Mutter w​ar Maria Spemann, geb. Adriani (23. Januar 1849–27. Februar 1917), s​ie war d​ie zweite Frau seines Vaters. Sein ältester Bruder w​ar der Biologe u​nd Nobelpreisträger Hans Spemann.[2]

Seit d​em 21. Juli 1906 w​ar Franz Spemann m​it Friederike Hertha Karoline v​on Wrangell verheiratet.

Werdegang

Spemann studierte i​m Übergang v​om 19. i​ns 20. Jahrhundert Musik i​n Berlin, Kunstgeschichte i​n Heidelberg u​nd Theologie a​n der Universität i​n Halle.[3] Er w​ar Literarhistoriker, Autor, Prediger u​nd ehemaliger Pfarrer d​er Evangelischen Landeskirche. Zwischen 1901 u​nd 1904 g​ab es e​inen Schriftwechsel m​it dem Theologen Martin Kähler.[4]

Spemann w​ar ab 1914 Sekretär d​er Deutschen Christlichen Studentenvereinigung (DCSV).[5] Er widmete Karl Heim, Professor d​er Theologie a​n der Universität Tübingen, Edmund Jeremias, Staatsfinanzrat i​n Dresden u​nd Paul Zander, leitender Arzt a​m Krankenhaus Elisabethstift i​n Darmstadt, s​ein Buch Theologische Bekenntnisse i​m Sommer 1929 i​n Dresden, a​ls seinen Freunden. Reinold v​on Thadden widmete e​r seine Schrift Karl Heim u​nd die Theologie seiner Zeit i​m Jahre 1932 „in dankbarer Freundschaft“. 1949 g​ab Hanns Lilje e​in Buch heraus, i​n dem Franz Spemann e​in Zeugnis d​er Begegnung m​it dem Theologen Martin Kähler schilderte.

Franz Spemann bekannte s​ich als DCSV-Funktionär z​um Nationalsozialismus.[6][7]

Schriften

  • Von der Renaissance zu Jesus. Bekenntnisse eines modernen Studenten. Verlag J. F. Steinkopf, Stuttgart, 5. Aufl. 1904
  • Jesus im 20. Jahrhundert. 2. Auflage. Verlag von J. F. Steinkopf, Stuttgart 1907
  • Landeskirche oder Religiöse Freiheit? 2. Auflage. Hermann Walther Verlagsbuchhandlung, Berlin 1907
  • Jesus aus Galiläa. Eine Betrachtung. Verlag von J. F. Steinkopf, Stuttgart, 1. Aufl. 1908
  • Das Bekenntnis zum Söhne Gottes. Verlag von Joh.Schergens, Bonn 1910
  • Die unsichtbare Welt. 4. umgearb. Auflage, Verlag Gottlob Koezle, Chemnitz o. J.
  • Idealismus und Christentum. Die Grenzen des künstlerischen und des ethischen Idealismus und der christliche Erlösungsgedanke Stimmen aus der deutschen christlichen Studentenbewegung, Heft 3. Furche-Verlag, Berlin 1920
  • Jerusalem, Wittenberg und Rom. Beiträge zur religiösen Frage der Gegenwart. Furche-Verlag, Berlin 1920
  • Die Seele des Musikers. Zur Philosophie der Musikgeschichte. Stimmen aus der deutschen christlichen Studentenbewegung, Heft 10. Furche-Verlag, Berlin, 1921
  • Zur Philosophie der Geschichte. Stimmen aus der deutschen christlichen Studentenbewegung, Heft 18. Furche-Verlag, Berlin 1923
  • Von Heinrich W. Riehl bis Oswald Spengler. Ein Beitrag zum Verständnis der Bibel in unserer Zeit. Furche-Verlag, Berlin 1926.
  • Harmonien und Dissonanzen – Von deutscher Musik und ihren geistigen Hintergründen. Stimmen aus der deutschen christlichen Studentenbewegung. Heft 59. Furche Verlag, Berlin 1928.
  • Theologische Bekenntnisse, Erfahrungen und Studien. 2. Auflage, Furche-Verlag, 1929.
  • Karl Heim und die Theologie seiner Zeit. Ein Beitrag zur dogmatischen Arbeit der Kirche. Verlag der Osianderschen Buchhandlung, Tübingen 1932.
  • Aus meiner Studentenzeit, Erinnerungen und Ausblicke. Verlag von J. F. Steinkopf, Stuttgart 1937.
  • Die protestantische Theologie der Gegenwart und das Neue Testament. 2. Auflage. Spener-Verlag, Marburg/Lahn 1939.
  • Christus und unsere große Zeit. 2. erweiterte Auflage. Spener-Verlag, Marburg, 1940.
  • Der Menschensohn und Seine Verborgenheit. Schriftzeugnisse 7. Folge. Bundes-Verlag, Witten/Ruhr 1949.

Literatur

  • Hanns Lilie (Hrsg.): Begegnungen. Laetare-Verlag, Nürnberg 1949.
  • Walter Schäble: „Und Gott liess kommen, was er bat“ – Vorsehung und Führung. Bergische Buchberatung, Wermelskirchen 1976.
  • Haejung Hong: Die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung (DCSV) 1897–1938. Tectum, Marburg 2001.

Einzelnachweise

  1. ThULB
  2. Daten zur Familie lt. NDB-Eintrag zu Hans Spemann
  3. Franz Spemann: Aus meiner Studentenzeit, Erinnerungen und Ausblicke. Steinkopf, Stuttgart 1937.
  4. Archiv Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
  5. Haejung Hong: Die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung (DCSV) 1897-1938, Tectum, Marburg 2001, S. 71
  6. Heinz-Werner Kubitza: Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg, Marburg 1992, S. 75
  7. Christiaan Janssen: Abgrenzung und Anpassung: Deutsche Kultur zwischen 1930 und 1945 im Spiegel der Referatenorgane Het Duitsche Boek und De Weegschaal, Waxmann, 2003, S. 235
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