Franz Braßart

Franz Braßart junior (auch: Brassart; * 6. Juni 1598; † 4. August 1671[1] i​n Köln) w​ar ein deutscher Kaufmann u​nd Politiker d​er Frühen Neuzeit. Er w​ar im 17. Jahrhundert mehrmaliger Bürgermeister d​er Stadt Köln. Er führte d​en Regierungsstab insgesamt siebenmal.

Franz Brassart, Auszug aus einem Gedenkblatt auf den Regierungsantritt 1669.

Leben

Braßart w​ar Sohn d​es Kölner Rats- u​nd Bannerherrn Franz Braßart senior (1564–1652) u​nd dessen Ehefrau Agnetha (auch Agnes o​der Agatha genannt) Mertzenich (1554–1653). Nach e​inem kurzen Studium a​n der Kölner Universität widmete s​ich Braßart erfolgreich e​iner kaufmännischen Laufbahn. Braßart w​ar Mitglied d​er Gaffel Himmelreich u​nd wurde d​eren Bannerherr.

Braßart heiratete i​n die Kaufmannsfamilie Jabach ein. Er w​ar seit d​em 10. Februar 1630[2] m​it Helena geb. Jabach (1608–1662) verheiratet. Das Paar h​atte neun Kinder. Am 6. August 1630 w​urde Braßart z​um Achter i​n St. Jakob (achtköpfige Vertretung d​er Gemeinde n​eben den Kirchmeistern) gewählt.[3]

Von 1636 b​is 1651 gehörte Braßart d​em Kölner Rat an. 1652/53, 1654/55, 1657/58, 1660/61, 1663/64, 1666/67 s​owie 1669/70 w​ar er Bürgermeister d​er Stadt Köln. Vom 20. Mai 1658 b​is zum 18. Juni 1670 wirkte e​r auch a​ls Provisor d​er Universität Köln.[4]

Braßart w​ar Besitzer d​es Turmhofs z​u Widdersdorf.[5] In d​er Nähe befindet s​ich heute d​ie Franz-Braßart-Straße, d​ie nach i​hm benannt ist.

Familie

Die Familie Braßart (Brassart) w​ar Ende d​es 16. Jahrhunderts a​us dem nordfranzösischen Cambrai n​ach Köln gekommen. Sie betrieb Handel m​it niederländischen Textilien n​ach Mailand u​nd Venedig.

Literatur

  • Gertrud Susanna Gramulla: Handelsbeziehungen Kölner Kaufleute zwischen 1500 und 1650 (= Forschungen zur internationalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Band 4). Böhlau, Köln/Wien 1972, ISBN 3-412-92772-4, S. 288 ff.
  • Rita Wagner (Bearb.), Werner Schäfke (Hrsg.): Kölnischer Bildersaal. Die Gemälde im Bestand des Kölnischen Stadtmuseums einschließlich der Sammlung Porz und des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds. Kölnisches Stadtmuseum, Köln 2006, ISBN 3-927396-94-X, S. 350.

Einzelnachweise

  1. Peter Paul Trippen: Jabach, die „Fugger-Familie“ des Westens. Kölner Verlagsanstalt und Druckerei, Köln 1938, S. 38.
  2. Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins. Band 22 (1940), S. 98.
  3. Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins. Band 22 (1940), S. 110f.
  4. Rheinische Vierteljahrsschrift. 74, 2010, S. 82.
  5. Peter Schreiner, Franziskus Berzdorf: Die Geschichte der Abtei Brauweiler bei Köln. 1024–1802. (= Pulheimer Beiträge zur Geschichte / Sonderveröffentlichung. 30). Verein für Geschichte und Heimatkunde, Pulheim 2009, ISBN 978-3-927765-46-7, S. 167.
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