Francesco Albizzi
Francesco Albizzi (* 1593 in Cesena; † 3. Oktober 1684 in Rom) war ein italienischer Jurist, Diplomat und katholischer Geistlicher.
Leben und Wirkung
Albizzi ist vor allem wegen seiner Position zu Hexenverfolgungen bekannt geworden. Im Gegensatz zu zahlreichen, vor allem deutschen Hexenverfolgern vertrat er eine gemäßigte Position: so hielt er Schadenzauber, Hexenflug und Hexensabbat zwar für möglich, aber für äußerst selten, legte aber hohe Ansprüche an den tatsächlichen Nachweis. Die Massenhinrichtungen im Heiligen Römischen Reich der 1630er Jahre betrachtete er mit Entsetzen.[1]
Er studierte zunächst Rechtswissenschaften und nach dem Tod seiner Frau Theologie. Im Jahr 1635 wurde er Assessor beim Heiligen Offizium in Rom. 1636/37 begleitete er den Legaten Marzio Ginetti nach Köln.
1654 wurde er zum Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria in Via erhoben, 1671 wechselte er nach Santi Quattro Coronati, 1680 nach Santa Maria in Trastevere, von 1681 bis zu seinem Tod war er Kardinalpriester von Santa Prassede. Von 1667 bis 1669 war er Kämmerer des Kardinalskollegiums.
Er diente den Päpsten Innozenz X. (1644–1655) und Alexander VII. (1655–1667).
Werke
- De iurisdictione quam habent cardinales in ecclesiis suorum titulorum (la). Stamperia Camerale, Roma 1668.
- Risposta alla Historia della Sacra Inquisitione composta già dal R. P. Paolo Servita, 1678.
- De incostantia in iudiciis. 1698.
Literatur
- Rainer Decker: Albizzi, Francesco. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hrsgg. v. Gudrun Gersmann, Katrin Moeller u. Jürgen-Michael Schmidt, in: historicum.net
- Albizzi, Francesco. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 20. Dezember 2015.
- Alberto Monticone: Albizzi, Francesco. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 2: Albicante–Ammannati. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1960.