Foynøya
Foynøya ist eine zum norwegischen Spitzbergenarchipel gehörende Insel vor der Nordküste Nordostlands. Namensgeber ist der norwegische Walfangunternehmer Svend Foyn,[1] der die Harpunenkanone einführte.
Foynøya | ||
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Gewässer | Barentssee | |
Inselgruppe | Spitzbergen | |
Geographische Lage | 80° 26′ 58″ N, 26° 9′ 12″ O | |
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Länge | 2,5 km | |
Breite | 600 m | |
Fläche | 1,5 km² | |
Höchste Erhebung | 80 moh. | |
Einwohner | unbewohnt |
Geographie
Foynøya ist die größte einer Gruppe aus vier kleinen Inseln nordnordöstlich von Kap Bruun. Die anderen sind Brochøya, drei Kilometer westlich, sowie Draugen und Schübelerøya, fünf bzw. sieben Kilometer südwestlich.[2] Foynøya ist von sichelartiger Gestalt, bis zu 80 m hoch und in Nord-Süd-Richtung 2,5 km lang.[3] Die Oberfläche der Insel wird von steilen Felsklippen und groben Steinblöcken beherrscht,[3] es gibt aber auch schmale Strände.[2]
Geschichte
Im Mai 1928 havarierte das Luftschiff Italia auf der Rückfahrt vom Nordpol. Umberto Nobile und acht seiner Gefährten blieben auf dem driftenden Eis zurück. Als sie am 20. Juni vom Flugzeug aus entdeckt wurden, befanden sie sich wenige Kilometer nordöstlich von Foynøya. Zwei Teilnehmer einer Rettungsexpedition, der italienische Hauptmann Gennaro Sora (1892–1949) und sein niederländischer Hundeschlittenführer Sjef van Dongen (1906–1973), strandeten im Juli 1928 auf der Insel. Sie waren am 18. Juni vom Nordkap der Insel Chermsideøya aufgebrochen und über Scorsbyøya, Kap Platen und Kap Bruun bis nach Foynøya vorgedrungen, wo sie am 4. Juli angelangt waren. Hier waren ihnen Proviant und Hundefutter ausgegangen, so dass sie selbst in Not gerieten.[4] Am Vormittag des 12. Juli 1928 wurden sie vom sowjetischen Eisbrecher Krasin entdeckt und schon am Abend von zwei schwedischen Wasserflugzeugen aufgenommen.[5] Die internationale Rettungsaktion wurde später im Hörspiel SOS … rao rao … Foyn thematisiert, dessen Titel auch den Namen der Insel Foynøya enthält.
Natur
Seit 1973 gehört Foynøya zum Nordost-Svalbard-Naturreservat. Auf der Insel brüten Papageitaucher und Gryllteisten.[6]
Einzelnachweise
- Foynøya. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
- The Norwegian Pilot. Band 7: Sailing Directions Svalbard and Jan Mayen (PDF; 31 MB), The Norwegian Hydrographic Service and Norwegian Polar Institute, 3. Auflage, Stavanger 2012 (PDF-Version 3.5, Mai 2016), ISBN 978-82-90-65330-4, S. 303 (englisch).
- Foynøya auf www.spitzbergen.de, abgerufen am 18. Januar 2016.
- Umberto Nobile: Flüge über den Pol. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1980, S. 177 ff.
- Umberto Nobile: Flüge über den Pol. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1980, S. 205.
- Palle Uhd Jepsen, Are Mobæk: Census of seabird colonies on Nordaustlandet, Svalbard, and in neighbouring localities in 1978 and 1979. In: Polar Research. Band 1, Nr. 2, 1983, S. 199–209 (englisch). doi:10.3402/polar.v1i2.6984