Fountain-Syndrom
Das Fountain-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit einer Kombination von Schwerhörigkeit, Skelettdysplasie und Lippen-Granulom.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q87.8 | Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Erkrankung ist nach dem Erstbeschreiber von 1974 benannt, dem britischen Dermatologen Robert B. Fountain.[1]
Verbreitung
Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt vermutlich autosomal-rezessiv.[2] Bisland wurden lediglich wenige Familien beschrieben.
Ursache
Eine genetische Ursache ist bislang nicht bekannt.
Klinische Erscheinungen
Es besteht eine Schwerhörigkeit. Weiter finden sich kurze und plumpe Hände, ein vergröbert erscheinendes Gesicht mit Anschwellungen von Wangen und Lippen. Ferner besteht eine geistige Retardierung[2] und auch epileptische Anfälle sind möglich.[3]
Untersuchungsmethoden
Anomalien der Cochlea können bildgebend mittels Computertomographie oder Kernspintomographie nachgewiesen werden. Im Röntgenbild findet sich eine deutliche Verdickung des Schädel-Daches, Verbreiterung der Endphalangen der Finger, mitunter auch Verformung von Wirbelkörpern.[2]
Einzelnachweise
- R. B. Fountain: Familial bone abnormalities, deaf mutism, mental retardation and skin granuloma. In: Proceedings of the Royal Society of Medicine. Band 67, Nummer 9, September 1974, S. 878–879, ISSN 0035-9157. PMID 4431800. PMC 1645940 (freier Volltext).
- Fountain-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
- J. P. Fryns, A. Dereymaeker, M. Hoefnagels, H. van den Berghe: Mental retardation, deafness, skeletal abnormalities, and coarse face with full lips: confirmation of the Fountain syndrome. In: Am J Med Genet. Band 26, 1987, S. 551–555.
Weblinks
Fountain-Syndrom. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)