Flavius Zeno
Flavius Zeno (oder Zenon) war ein oströmischer General im 5. Jahrhundert. Er war der Vater des späteren Kaisers Zenon.
Zenon war isaurischer Abstammung und machte im oströmischen Militär Karriere, wo im 5. Jahrhundert mehrere Isaurier aufstiegen. Er machte sich an der Spitze isaurischer Truppen verdient, indem er 447 die oströmische Hauptstadt Konstantinopel erfolgreich gegen den Hunnenkönig Attila verteidigte.[1] Zu dieser Zeit fungierte er vielleicht bereits als magister militum per Orientem, also als Oberbefehlshaber der römischen Truppen an der Ostgrenze zu Persien. Im Jahr 448 bekleidete er den Konsulat.
In den folgenden beiden Jahren widersetzte er sich dem Versuch mancher Hofkreise, gegenüber Attila eine Friedenspolitik zu verfolgen. 450 wurde in Konstantinopel anscheinend befürchtet, dass Zenon, nachdem doch ein Vertrag mit Attila geschlossen worden war, revoltieren würde.[2] Dennoch wurde Zenon 451 zum patricius ernannt. Er starb in der Regierungszeit Markians (also vor 457). Zenons Sohn Tarasicodissa nahm später den Namen Zenon an, sehr wahrscheinlich auch aufgrund der bekannten Leistungen seines Vaters.[3]
Literatur
- Karl Feld: Barbarische Bürger: Die Isaurier und das Römische Reich. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-018899-6, S. 212ff. (= Millennium-Studien, Band 8).
- John Robert Martindale: Fl. Zenon 6. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 2, Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20159-4, S. 1199–1200.
Anmerkungen
- Priskos, Fragment 8 [Edition Karl Müller: Fragmenta historicorum Graecorum. Band 4, Paris 1851; neue Edition mit abweichender Fragmentzählung und englischer Übersetzung von Roger C. Blockley: The Fragmentary Classicising Historians of the Later Roman Empire. Band 2, Liverpool 1983].
- Priskos, Fragment 14; Johannes von Antiochia, Fragment 223 [Edition Sergei Mariev (Hrsg.): Ioannis Antiocheni fragmenta quae supersunt. Berlin-New York 2008, S. 402–404].
- Vgl. Euagrios Scholastikos, Kirchengeschichte, 2,15; es handelt sich hierbei um ein Fragment aus dem verlorenen Geschichtswerk des Eustathios von Epiphaneia.