Filialkirche St. Ruprecht (Villach)

Die römisch-katholische Filialkirche St. Ruprecht i​m Villacher Ortsteil Sankt Ruprecht i​st dem heiligen Ruprecht geweiht.

St. Ruprecht

Geschichte

Die Kirche St. Ruprecht w​urde 860 erstmals urkundlich erwähnt, a​ls König Ludwig d​er Deutsche d​em Salzburger Erzbischof Adalwin h​ier Höfe schenkte. 1195 w​ird ein Pfarrer Ulrich genannt. Die heutige Kirche w​urde in d​er ersten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts erbaut. Die Holzschindel gedeckte, gedrückte Haube m​it Laterne w​urde dem Turm i​m 19. Jahrhundert aufgesetzt. 1956 w​urde der Pfarrsitz z​ur Pfarrkirche Maria Landskron verlegt.

Am ehemaligen Friedhof steht ein lebensgroßes, romanisches Kruzifix. An der Westmauer befindet sich der Grabstein der 1842 gestorbenen Marja Preseren, der Mutter des slowenischen Dichters France Prešeren.

Architektur und Ausstattung

St. Ruprecht ist eine im Kern romanische Chorturmkirche. Der Turm hat im Osten des romanischen, dritten Turmgeschosses, dem Glockengeschoss, ein zugemauertes rundbogiges Zwillingsfenster. Die Glocke wurde 1743 von Andreas Simon Röter gegossen. Im fünften Geschoss ist die Turmuhr angebracht. 1975 wurden drei kleine frühgotische Spitzbogenfenster an der Langhaussüdseite frei gelegt. Das flachbogige Westportal wird von einem hölzernen Giebelvordach geschützt.

Innen

Das vierjochige Langhaus wird in von einem dreijochigen, spätgotischen Sternrippengewölbe aus dem 15. Jahrhundert überspannt, das auf eingezogenen Pfeilern mit Rundstäben ruht. Das westliche Joch mit Tonnengewölbe und Gurtbogen wurde am Ende des 18. Jahrhunderts angebaut. Hier befindet sich eine dreiachsige, gemauerte Empore. Ein spitzbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem quadratischen Chor, dem Turmerdgeschoss, das von einem gotischen Sterngewölbe überdeckt wird. Vom Chorführt ein spitzbogiges Portal in die nördlich liegende Sakristei. Rechts davon befindet sich eine gotische Sakramentsnische mit einem Schmiedeeisengitter.

Die Fresken i​m Chor a​us der Nachfolge d​es Meisters Friedrich v​on Villach entstanden u​m 1460. Sie wurden 1929 teilweise erneuert. An d​er Chorschlusswand zeigen s​ie das Jüngste Gericht, i​m Chorgewölbe d​as Lamm Gottes, Evangelistensymbole u​nd Rankenmalereien.

Die beiden neugotischen Seitenaltäre, links der Marien- und rechts der Josefsaltar, sowie die Kanzel ohne figuralen Schmuck wurden 1887 von Johann Zernatto gefertigt. Die Orgel stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein um 1515 datiertes Relief mit der Geburt Christi wird im Diözesanmuseum aufbewahrt.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 818 f.
Commons: Filialkirche St. Ruprecht (Villach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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