Festool
Die Festool GmbH mit Firmensitz in Wendlingen am Neckar ist Hersteller von Elektro- und Druckluftwerkzeugen. Das Unternehmen wurde von Gottlieb Stoll und Albert Fezer 1925 unter dem Namen Fezer & Stoll gegründet.
Festool | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1925 / GmbH 1. Januar 2000 / GmbH & Co. KG 10. August 2012 / GmbH seit 7. August 2014 |
Sitz | Wendlingen am Neckar |
Mitarbeiterzahl | über 2.700 (Stand 2017)[1] |
Umsatz | 580 Mio. Euro (Stand 2016)[2] |
Branche | Werkzeuge |
Website | festool.de |
Unternehmen
Die Werkzeugsparte von Festo wurde 1992 in die Tochtergesellschaft Festo Tooltechnic GmbH & Co. ausgegliedert und zum 1. Januar 2000 aus dem Konzern herausgelöst und in die Festool GmbH überführt.
Der Produktionsstandort, der bereits dreimal zu den Preisträgern des Wettbewerbs „Fabrik des Jahres“ (2002, 2005 und 2008) und „Beste Fabrik“ (2011) gehörte, befindet sich bereits seit 1952 in Neidlingen. Im Sommer 2021 soll die Produktion in ein neu errichtetes Werk in Weilheim an der Teck umgesiedelt werden, wo sich bereits seit 2017 das Logistikzentrum der ehemaligen WNW Logistik GmbH befindet.
Das Unternehmen hat eine Exportquote von 76 % und ist präsent in 68 Ländern, mit eigenen Tochtergesellschaften in 25 Ländern.[3]
Heute ist Festool zusammen mit Tanos und anderen Firmen und Bereichen eine Marke der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG.
Produktportfolio
Festool produziert ein komplettes Sortiment an Elektro- und Druckluftwerkzeugen für Holzhandwerker, Maler und Kfz-Lackierer – von Akkubohrschraubern über Handkreissägen, Stichsägen, Zug- und Kappsägen, Fräsen, Hobeln, Schleifer und Polierer bis hin zu Spezialsaugern.
Geschichte
Das Unternehmen wurde von Albert Fezer und Gottlieb Stoll im Jahr 1925 in Esslingen gegründet. Festo spezialisierte sich auf die Herstellung von Holzbearbeitungsmaschinen und revolutionierte den Markt mit seiner transportablen Kreissäge AS-70 und dem Elektrokettenstemmer ZB 140. Diese Maschinen ermöglichten maschinelle Säge- und Stemmarbeiten vor Ort, was zuvor nicht möglich war. Stoll übernahm 1933 die Firmenanteile von Fezer und führte das Unternehmen unter dem Namen „Festo Maschinenfabrik Gottlieb Stoll“ weiter.
1951 entwickelte Festo den ersten „Rutscher“ (Schwingschleifer); er erleichterte die Oberflächenbearbeitung erheblich. In den 50er Jahren entstand in Neidlingen ein neuer Produktionsstandort, an dem bis heute produziert wird. In den 1960er Jahren entwickelte Festo den ersten Schwingschleifer mit Absaugung, damit reagierte man auf die gesundheitlichen Risiken beim Schleifen von Komponentenspachtel auf Epoxydharz-Basis.
1971 verstarb Gottlieb Stoll und seine Söhne Kurt und Wilfried übernahmen die Firmenleitung. Die Brüder Stoll bauten neben der Elektrowerkzeugsparte den Unternehmenszweig Festo-Pneumatik auf. In den 1970er Jahren expandierte das Unternehmen international und in allen europäischen Ländern und weltweit wurden Vertriebsstandorte gegründet. 10 Jahre später, in den 1980er Jahren entschied das Unternehmen den Bereich Stationärmaschinen aufzugeben und sich auf handgeführte Elektrowerkzeuge und Systeme zu konzentrieren. Durch Absauggeräte und Absaugsysteme stärkte man das Bewusstsein der Handwerker für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
1992 wurde aus der Werkzeugsparte der Festo KG die Festo Tooltechnic. 2000 war das Gründungsjahr der Festool GmbH und der Holding TTS Tooltechnic Systems. Mit diesem Schritt wurde die Werkzeugsparte aus dem Festo-Konzern ausgegliedert. Die Verwaltung der Festool GmbH und der neuen TTS Tooltechnic Systems zog von Esslingen nach Wendlingen, wo man das 1998 aufgegebene Firmengelände von Giddings & Lewis übernahm. Im Produktionswerk Neidlingen produzieren rund 300 Mitarbeiter die Festool-Geräte.[4]
Festool wurde im Jahr 2012 vom Bundeskartellamt zu einer Geldstrafe von 8,2 Millionen EUR verurteilt. Auslöser des Verfahrens waren Beschwerden von Fachhändlern, von denen die Einhaltung der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) gefordert wurde. Bei Abweichungen von diesem Preis wurden Nachteile wie z. B. die Verschlechterung ihrer Konditionen oder die Kündigung ihres Vertrages angedroht. Der Kartellrechtsverstoß konnte durch Vernehmungen der eingebundenen Fachhändler nachgewiesen werden.[5]
Einzelnachweise
- Zahlen und Fakten. Website Festool. Abgerufen am 23. November 2017.
- Pressemitteilung auf www.festool.de. Abgerufen am 29. November 2017.
- Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg Dauerausstellung Die Geschichte Südwest-Deutschlands von 1790 bis heute (Stuttgart)
- Bundeskartellamt Strafe Festool