Ferdinand Schmitz (Autor)

Ferdinand Schmitz (* 26. November 1866 i​n Oberdollendorf; † 5. September 1943 i​n Bergisch Gladbach) w​ar ein deutscher Lehrer, Journalist u​nd Heimathistoriker.

Denkmal für Dr. Ferdinand Schmitz in der Fußgängerzone von Bergisch Gladbach Stadtmitte

Leben

Ferdinand Schmitz w​urde als Sohn e​ines Zeugschmieds u​nd Weingärtners i​n Oberdollendorf geboren, d​as heute z​ur Stadt Königswinter gehört. Er l​egte 1888 a​m Königlichen Gymnasium i​n Bonn d​ie Reifeprüfung ab. Anschließend studierte e​r an d​er Philosophischen Fakultät d​er Universität Bonn. Das Studium schloss e​r 1893 m​it einer Promotion ab. Anschließend n​ahm er zunächst e​ine Hauslehrerstelle i​n der Nähe v​on Düsseldorf an. Nach z​wei Jahren wechselte e​r in d​ie Journalistenlaufbahn, zuerst b​ei der Neuß-Grevenbroicher Zeitung, danach b​ei der Pfälzischen Zeitung i​n Speyer.

Von 1898 b​is zu seiner Pensionierung i​m Jahre 1932 w​ar er Lehrer a​n der Höheren Knabenschule, d​em späteren Progymnasium i​n Bergisch Gladbach. Dort unterrichtete e​r nicht n​ur Deutsch, Geschichte u​nd Erdkunde, sondern a​uch Latein, Griechisch u​nd Zeichnen. Schmitz w​ar seit 1898 verheiratet m​it Gertrud Richarz. Beide hatten z​wei Söhne u​nd zwei Töchter.

Sein umfangreicher, schriftlicher Nachlass befindet s​ich heute i​m Stadtarchiv Bergisch Gladbach. Er besteht hauptsächlich a​us Literatur z​ur Heimatgeschichte u​nd Volkskunde seines Heimatortes Oberdollendorf u​nd des Siebengebirges, s​owie über s​eine Wahlheimat Bergisch Gladbach u​nd der Geschichte d​er dort ansässigen Papierindustrie i​m Strundetal.

Ehrungen

  • Die Stadt Bergisch Gladbach und auch die Stadt Königswinter haben ihm eine Ferdinand-Schmitz-Straße gewidmet.
  • Ein Denkmal in der Fußgängerzone zeigt eine Bronze-Büste von ihm zusammen mit anderen berühmten Persönlichkeiten der Stadt Bergisch Gladbach.

Schriften

  • Der Neußer Krieg. 1471–1475. Nach archivalischen Quellen. Bonn 1896 (Bonn, Univ., Phil. Diss., 1893).
  • Die Aufhebung der Abtei Heisterbach nach den Akten des Kgl. Staatsarchivs zu Düsseldorf., Heider, Berlin u. a. 1900.
  • Volkstümliches aus dem Siebengebirge (= Zur deutschen Volkskunde. Bd. 5, ZDB-ID 1109513-1). Hanstein, Bonn 1901 (Neu aufgelegt als Faksimile-Druck vom Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. aus Anlass seines 20jährigen Bestehens. Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven, Königswinter-Oberdollendorf 1981, ISBN 3-9800576-0-7).
  • Urkundenbuch der Abtei Heisterbach (= Urkundenbücher der geistlichen Stiftungen des Niederrheins. Bd. 2, ZDB-ID 514878-9). Droste, Bonn 1908.
  • Heisterbach einst und jetzt. Heider, Bergisch Gladbach o. J. [um 1920] (Nachdruck. (= Beiträge zur Geschichte von Oberkassel und seiner Umgebung. Bd. 34). Großjohann, Bonn-Oberkassel 2008).
  • Die Papiermühlen und Papiermacher des bergischen Strundertals. Lapp, Bergisch Gladbach 1921 (Reprint. Heider-Verl, Bergisch Gladbach 1979, ISBN 3-87314-100-X).
  • Zur Entstehung der Papierindustrie in Bergisch Gladbach. Gedingsprotokolle des Hofgerichts am Fronhofe zu Berg. Gladbach 1582–1618. s. n., Bergisch Gladbach 1922.
  • Die Mark Dollendorf. Versuch einer geschichtlichen Heimatkunde der Dörfer Oberdollendorf, Römlinghoven, Niederdollendorf, Heisterbacherrott. Heider, Bergisch Gladbach 1925 (Neuausgabe. Der Amtsdirektor, Oberkassel 1964).
  • Bergisch Gladbach (= Der Aufbau „Die Stadt“.). Aufbau-Verlag, Berlin 1926.
  • Altenberg. (Was war die Abtei ihrer Zeit, und was ist der Dom für uns?) Vortrag, gehalten in der Literarischen Gesellschaft zu Bergisch Gladbach bei einer Wanderung nach Altenberg im August 1923. Heider, Bergisch Gladbach 1927.
  • Das älteste Kirchenbuch des Odenthaler Pfarrarchivs (= Beiträge zur bergischen Heimatgeschichte. Bd. 2, ZDB-ID 1224540-9). Heider, Bergisch Gladbach 1927.
  • Hundert Jahre J. W. Zanders Papierfabrik, 1829–1929. Festschrift. Selbstverlag, Bergisch Gladbach 1929.
  • Richard Zanders (1826–1870). In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien. Bd. 4, 1941, ZDB-ID 5176992, S. 103–118 (Auch Sonderabdruck).
  • Zahlreiche Beiträge über Geschichte und Volkskunde in Bergisch Gladbach und Umgebung in: Ruhmreiche Berge! Heimatkundliche Beilage der Heiderschen Zeitung. Bergisch Gladbach, Ausgaben für die Jahre 1927 bis 1941 und 1949 bis 1950, ZDB-ID 400853-4.

Literatur

  • Peter Engels: Das schriftlich niedergelegte Werk von Dr. Ferdinand Schmitz. Heider, Bergisch Gladbach 1957.
  • Peter Engels: Dr. Ferdinand Schmitz. Ein Lebensbild. Heider, Bergisch Gladbach 1954.
  • Gabriele John: Dr. Ferdinand Schmitz (1866–1943). Ein Lehrer in Bergisch Gladbach. In: Stadtarchiv Bergisch Gladbach in Verbindung mit dem Schulmuseum Bergisch Gladbach (Hrsg.): Schule in Bergisch Gladbach und Bensberg. 1815–1918 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Bergisch Gladbach 5). Stadtarchiv, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-9804448-2-1, S. 125–148.
  • Georg Kalckert: Der Heisterbachforscher Dr. Ferdinand Schmitz. In: Gottfried Kraus (Hrsg.): Zisterzienser und Heisterbach Spuren und Erinnerungen (= Schriften des Rheinischen Museumsamtes 15). Rheinland Verlag u. a., Köln u. a. 1980, ISBN 3-7927-0600-8, S. 67–72.
  • Peter Engels: Dr.Ferdinand Schmitz, Erzieher der Jugend, Bildner des Volkes und Geschichtsschreiber in Bergiswch Gladbach. In: Festschrift 100 Jahre Bergisch Gladbach 1956.
  • Johannes Herzog: Ferdinand Schmitz. Ein rheinisch-bergischer Heimatforscher. In: Festbuch zum 25 jährigen Jubiläum des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven 1962-1987.
  • Arthur Lamka: Dr.Ferdinand Schmitz. In: Ein Heimatdenkmal für Bergisch Gladbach. Hrsg. Verschönerungsverein Bergisch Gladbach
  • Peter Engels: Dr.Ferdinand Schmitz zum Gedächtnis. In: Rheinisch-Bergischer Kalender 14. 1950, Seite 73 ff.
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