Felsen-Fetthenne
Die Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre L., Syn.: Petrosedum reflexum (L.) Grulich, Sedum reflexum L.), auch Tripmadam oder Felsen-Mauerpfeffer[1] genannt, gehört zur Gattung der Fetthennen (Sedum). Die Felsen-Fetthenne wird in Gärten, zuweilen auch auf Gräbern angepflanzt.
Felsen-Fetthenne | ||||||||||||
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Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sedum rupestre | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Die Felsen-Fetthenne ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10–20 cm erreicht. Die sterilen Stängel haben mehr oder weniger kegelförmige Enden. Die Laubblätter der sterilen Stängel sind an den Enden nicht auffällig rosettig gehäuft und über 1,5 mm dick.
Im ästigen, anfangs nickenden, doldentraubigen Blütenstand stehen bis zu 50 Blüten zusammen. Ihr Blütenstand ist bis in die letzten Verzweigungen mit schuppenförmigen Tragblättern durchsetzt. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, sechszähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 12 mm auf. Ihre goldgelben Kronblätter sind 6 bis 7 mm lang und damit zwei- bis dreimal so lang wie die 3 bis 4 mm langen Kelchblätter. Die aufrechten Balgfrüchte werden bei Reife gelb.
Ökologie
Die Felsen-Fetthenne ist ein krautiger Chamaephyt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Diptera, Hymenoptera). Die Samen werden oft von Wasser (Regentropfen) aus den Balgfrüchten herausgeschwemmt. Zuweilen brechen Sprossteile ab und bewurzeln anderswo. Sie ist eine Futterpflanze für den Roten Apollo (Parnassius apollo)[2] und für den Nachtfalter Acronicta euphorbiae[3].
Standorte
Man findet die Felsen-Fetthenne ziemlich häufig in lichten Pioniergesellschaften, auf Dünen und Felsköpfen, in lückigen Felsrasen, auf Mauerkronen, an Dämmen, in Feinschutthalden oder felsigen Eichenwäldern.
Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, mit subozeanischem Verbreitungsgebiet, ein Mäßigsäurezeiger, stickstoffärmste Standorte anzeigend und eine Ordnungscharakterart wärmeliebender Sandrasen (Festuco-Sedetalia). Sie kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Quercion roboris vor.[4] In den Allgäuer Alpen steigt sie bis zu 1200 Metern Meereshöhe auf.[5]
Systematik
H. 't Hart, J. M. Sandbrink, I. Csikos, A. van Ooyen und J. van Brederode[6] untersuchten 1992 den polyploiden Charakter von Sedum rupestre und fanden einige Unterarten:
- Sedum rupestre subsp. rupestre: Die Chromosomenzahl ist 2n = 112
- Sedum rupestre subsp. erectum t'Hart: Die Chromosomenzahl ist 2n = 64
- Zierliche Fetthenne (Sedum rupestre subsp. forsterianum (Sm.) R.L. Evans; Syn.: Sedum forsterianum Sm.): Die Chromosomenzahl ist 2n = 48.
Verwendung
Tripmadam spielt eine Rolle als säuerlich schmeckendes Küchenkraut für Suppen oder Salate und wird in Garten- und Supermärkten gelegentlich zu diesem Zweck angeboten. Sie wird in diesen Fällen auch als „Grüne Tripmadam“ bezeichnet.
Einzelnachweise
- Großer Kosmos-Naturführer Blütenpflanzen, Bob Gibbons & Peter Brough
- funet.fi
- Natural history museum
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 484.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 641.
- The allopolyploid origin of Sedum rupestre subsp. rupestre (Crassulaceae), by H. 't Hart, J. M. Sandbrink, I. Csikos, A. van Ooyen and J. van Brederode, 1992, Springer Verlag.
Weblinks
- Felsen-Fetthenne. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb. Sedum rupestre subsp. rupestre
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb. Sedum rupestre subsp. forsterianum
- Felsen-Fetthenne. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Sedum rupestre L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)
- Beschreibung in der Flora von New South Wales. (engl.)