Faden-Fingerhirse
Die Faden-Fingerhirse (Digitaria ischaemum), auch Kahle Fingerhirse genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Gattung der Fingerhirsen (Digitaria) und damit auch der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Kahle Fingerhirse | ||||||||||||
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Kahle Fingerhirse (Digitaria ischaemum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Digitaria ischaemum | ||||||||||||
(Schreb.) Muhl. |
Beschreibung
Die Pflanze ist einjährig, wächst büschelig und meist niederliegend. Ihre Halme werden 10–30(–59) Zentimeter lang. Der Halm hat nur 4–6 Knoten. Die Blattscheiden sind etwas zusammengedrückt, die unteren manchmal in ihrer ganzen Länge dicht mit höchstens einen Millimeter langen Haaren bedeckt. Die oberen Blattscheiden sind kahl. Die Ligula ist ein gleichmäßig breiter häutiger Saum. Die Blattspreiten sind 2–10 Zentimeter lang und 2–6 Millimeter breit. Sie sind beiderseits kahl.
Die Blütenrispe besteht aus 2–6 in einen Quirl am Halm-Ende angeordneten oder im Abstand von 5–10 Millimeter übereinanderstehenden Trauben zusammengesetzt. Die Ährchen stehen in der Mitte der Traube zu dritt, sonst zu zweit. Die Ährchen sind 2–2,5 Millimeter lang, eiförmig. Die untere Hüllspelze fehlt oder ist nur ein kurzer Saum. Die obere Hüllspelze ist 3- bis 5-nervig, so lang wie das Ährchen und zwischen den Nerven dicht mit hakenförmigen Haaren besetzt. Die Deckspelze des unteren, sterilen Ährchens ist 5- bis 7-nervig und so lang wie das Ährchen. Sie ist lang-eiförmig und etwas zugespitzt. Die Deckspelze des oberen zwittrigen Ährchens ist wenig kürzer als das Ährchen, zugespitzt, glänzend und kahl. Die Staubbeutel sind 0,6–0,8 Millimeter lang.
Die Blütezeit ist Juli bis Oktober.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 36.[1]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich ursprünglich vom südöstlichen Mitteleuropa und Südeuropa bis Japan. In Amerika und in vielen anderen Ländern ist die Art ein Neophyt.[2]
Sie gedeiht in Mitteleuropa auf frischen, nährstoffreichen, meist kalkarmen, mäßig sauren, lehmig-tonigen Sandböden in humider Klimalage. Sie ist eine Charakterart des Digitarietum ischaemi aus dem Unterverband Digitario-Setarienion, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Polygonion avicularis oder Nanocyperion vor.[1]
Taxonomie
Digitaria ischaemum (Schreb.) Muhl. hat die Synonyme: Panicum ischaemum Schreb., Panicum lineare Krock., Digitaria glabra (Schrad.) P.Beauv., Digitaria humifusa Pers.[2]
Literatur
- Hans Joachim Conert: Digitaria. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage. Band I, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1979, S. 58–63.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 265.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Digitaria ischaemum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. November 2016.
Weblinks
- Digitaria ischaemum (Schreb.) Muhl., Kahle Fingerhirse. FloraWeb.de
- Faden-Fingerhirse. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)