Euter
Als Euter (lat. Uber, auch Mamma) wird das in der Leistengegend weiblicher Huftiere sitzende Organ bezeichnet, das im Wesentlichen Drüsen-Alveolen beherbergt. Es versorgt, wie das Gesäuge anderer Säugetiere und die weibliche Brust des Menschen, die Nachkommen in der ersten Lebenszeit mit Nahrung – der Milch. Die Milchdrüsen geben erst nach einer Trächtigkeit Milch ab (siehe auch Laktationskurve).
Der anatomische Aufbau des Euters zeigt paarig angelegte Milchdrüsenkomplexe, die abhängig von der Tierart in unterschiedlicher Anzahl vorliegen. Jeder Milchdrüsenkomplex weist eine Zitze auf. Das Euter der Milchkühe besteht aus vier Milchdrüsenkomplexen (Eutervierteln) mit je einem Milchdrüsenkomplex und somit insgesamt vier Zitzen („Striche“). Gelegentlich treten an der Hinterfläche des Euters überzählige Zitzen auf, die als Afterzitzen oder Afterstriche bezeichnet werden. Weibliche Pferde, Schafe und Ziegen besitzen nur zwei Euterhälften. Das Gesäuge des Schweines weist sogar zehn bis achtzehn Milchdrüsenkomplexe pro Seite auf.[1]
Vor allem die Milch des Hausrinds sowie verschiedener anderer Nutztierarten (z. B. Hausziege, Hausschaf) wird als Nahrungsmittel für den Menschen genutzt. Die Milchkuh wird von Hand oder maschinell – unter Heranziehung des Euterhaarentferners – gemolken. Das Volumen des Euters ist stark rasseabhängig und nicht direkt abhängig von der Milchleistung des Tieres. Die Beschreibung äußerer Merkmale des Euters dient der Beurteilung rassespezifischer Qualitäten des entsprechenden Zuchttieres durch den Zuchtverband.
In einigen Regionen gilt das Euter als Lebensmittel und wird entsprechend zubereitet. Bekanntere Spezialität ist das Kuheuterschnitzel.
Trivia
Das Prinzip des Euters findet in der Gastronomie beim Euterspender Anwendung.
Quellen und Einzelnachweise
- Jürgen Wolfgang Weiß, Wilhelm Pabst, Susanne Granz: Tierproduktion. Enke, 23. Oktober 2013, ISBN 978-3-8304-1277-9, S. 128–9.