Europäische Forsythie
Die Europäische Forsythie[1] oder Balkan-Forsythie[2] (Forsythia europaea) ist eine Pflanzenart in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Sie darf nicht mit der häufig in öffentlichen Grünanlagen und Gärten verwendeten und als Forsythie bezeichneten Hybride Forsythia × intermedia verwechselt werden. Forsythia europaea wird selten als Zierstrauch verwendet. Das natürliche Verbreitungsgebiet von Forsythia europaea liegt auf der Balkanhalbinsel.
Europäische Forsythie | ||||||||||||
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Europäische Forsythie (Forsythia europaea) am Naturstandort in Albanien | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Forsythia europaea | ||||||||||||
Degen & Bald. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Europäische Forsythie wächst als Strauch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 2,5 Metern. Die straff aufrechten Zweige besitzen eine hellbraune Rinde. Das Mark der Äste ist gekammert.
Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 4 bis 6 Millimeter lang. Die einfache Blattspreite ist 4 bis 7 Zentimeter lang, eiförmig bis eilanzettlich mit gerundeter bis breit keilförmiger Spreitenbasis sowie spitzem oberen Ende und ist meist ganzrandig oder mit wenigen kleinen Zähnen.[3][4]
Generative Merkmale
Die kurz gestielten Blüten stehen meist einzeln, selten zu zweit oder dritt[5]. Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier grünen Kelchblätter sind breit eiförmig und kürzer als die Kronblätter. Die vier hellgelben Kronblätter sind bei einer Länge von etwa 2 Zentimetern schmal länglich. Der Griffel ist meist kurz. Die Europäische Forsythie blüht im April.[3][4]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[6]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt auf der Balkanhalbinsel von Serbien und Montenegro bis zum nördlichen Albanien.[7][8] Damit ist sie die einzige Art außerhalb des ansonsten mit China, Korea und Japan relativ geschlossenen Verbreitungsgebietes der Gattung Forsythia.[5]
Sie wächst in Steppen und Trockenwäldern auf trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, sandig-kiesigen oder sandig-lehmigen, nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen Standorten. Die Europäische Forsythie ist nässeempfindlich, wärmeliebend und meist frosthart.[3]
Systematik
Die Europäische Forsythie (Forsythia europaea) ist eine Art aus der Gattung der Forsythien (Forsythia) in der Tribus Forsythieae innerhalb der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Die Erstbeschreibung von Forsythia europaea erfolgte 1897 durch Árpád von Degen und Antonio Baldacci in der Oesterreichischen Botanischen Zeitschrift, Band 47, S. 406.[8][7]
Verwendung
Die Europäische Forsythie wird manchmal als Zierstrauch verwendet.[3] Sie wird allerdings selten außerhalb von botanischen Sammlungen kultiviert[5].
Nachweise
Literatur
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 300.
- Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 496.
- Gordon Parker DeWolf, R. S. Hebb: The Story of Forsythia. In: Arnoldia, Band 31, 1971, S. 41–63: Volltext-PDF.: Forsythia europaea auf Seite 50–51.
- Friedrich Karl Meyer: Beiträge zur Flora von Albanien. In: Haussknechtia, Band 15, Beiheft, 2011, S. 1–220.
Einzelnachweise
- Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 300
- Deutscher Name nach: Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 528.
- Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 300
- Fitschen: Gehölzflora, S. 496
- G. P. DeWolf, R. S. Hebb: The Story of Forsythia, In: Arnoldia, Band 31, 1971, S. 41–63: Volltext-PDF.: Forsythia europaea auf Seite 50–51.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 749.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Forsythia europaea. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. Januar 2016.
- Forsythia europaea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 21. März 2012.