Ethischer Imperativ

Der ethische Imperativ w​urde von Heinz v​on Foerster i​n Anlehnung a​n den kategorischen Imperativ v​on Immanuel Kant formuliert: „Handle s​tets so, d​ass die Anzahl d​er Wahlmöglichkeiten größer wird!“[1][2]

Der ethische Imperativ (als Handlungsmaxime) f​ragt danach, w​as gemäß d​em geltenden Werteverständnis gemacht werden d​arf oder kann.

Beispiele:

  • Der Arzt am Krankenbett des Sterbenden muss sich zwischen technischem Imperativ (was machbar ist) und ethischem Imperativ (was getan werden kann) entscheiden.
  • Der Jurist empfindet seine Affinität (Zuneigung) zum Recht als ethischen Imperativ, weil es die gesellschaftliche Wirklichkeit weitestgehend betrifft, damit die Gesellschaft Strukturen und Regeln erhält und dadurch eigentlich funktionsfähig ist resp. bleibt. Empfunden wird diese Affinität als ethischer Imperativ, gelebt jedoch als erkenntnistheoretischer Imperativ.
  • Nachhaltigkeit ist ein gedankliches Gebilde von hoher Komplexität, da sie nicht nur ein wissenschaftlicher Begriff ist, sondern zugleich ein ethischer Imperativ, der beansprucht, menschliche Einstellungen und menschliches Verhalten zu prägen.

Quellen

  1. Heinz von Foerster (1973), Über das Konstruieren von Möglichkeiten. S. 49.
  2. Heinz von Foerster (2002), Understanding Understanding. S. 303.

Siehe auch

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.