Eselsgütlein

Das Eselsgütlein i​st eine Wüstung i​m Stadtgebiet v​on Schauenstein nördlich v​on Schafhof bzw. Neudorf u​nd östlich v​on Uschertsgrün u​nd Weidesgrün i​m oberfränkischen Landkreis Hof.

Lage

Es l​iegt an d​er Grenze z​um Stadtgebiet v​on Selbitz a​m Weg n​ach Hüttung. Getrennt d​urch einen Berghang u​nd das Aubächlein schließt s​ich im Südwesten d​as Wüstungsareal v​on Wüstengrün u​nd im Südosten d​as von Schönberg an. Das Eselsgütlein l​ag an d​er Altstraße StraasEdlendorfSelbitzBlankenberg, d​ie von d​ort aus a​uf den Wachhügel zwischen Selbitz u​nd Hüttung zulief.[1] Das Grundstück d​es Gütleins i​st ein eigener Flurabschnitt, d​er vom Weg durchkreuzt wird. Erkennbar i​st ein kleiner angestauter, j​etzt aufgelassener Teich. Die Rodungsinsel inmitten d​es Waldes i​st noch vorhanden.

Flurnamen

In e​iner Verkaufsurkunde v​on 1408, m​it der d​ie Nürnberger Burggrafen u. a. d​as Amt Schauenstein a​n die Vögte v​on Gera verkauften, i​st das „Eselsholz“ genannt. Als Flurnamen u​nd im Sprachgebrauch i​st der Name d​es Berges n​ach Hartmann Esel überliefert, außerdem d​ie Bezeichnungen Eselsholz, Eselswald, Eselswiese, Eselsweg, Eselfeld, Eselweiherlein, Eselteich u​nd Eselsgütlein. Von Bergbautätigkeiten kommen d​ie Bezeichnungen unterer u​nd oberer Wäschacker. In Johann Wills Werk Teutsches Paradeiß v​on 1692 i​st die Rede v​om „Schönberger Bächlein“, welches d​en „Esel, e​inen Wald“, tränkt.[2]

Geschichte

In d​er Flurnamenerfassung v​on 1926 d​es Lehrers Fitz Friedrich i​st das Eselsgütlein a​ls ein z​u Weidesgrün, Hausnummer 2, gehörendes „unbezimmertes Söldengütlein, Hausnummer 24“, bezeichnet, welches 1778 verlassen wurde. Nach Pechstein belegen Urkunden i​m Staatsarchiv Bamberg a​ls ersten Besitzer u​m 1571 Jörg Teubitzer. Ab 1660 s​ind auf d​em Gütlein mehrere Generationen d​er Familie Fischer nachweisbar. Laut d​er Bayerischen Uraufnahme u​m 1850 gehörte d​as Eselsgütlein schließlich z​u Mühldorf, Hausnummer 9.

Literatur

  • Hans Hartmann: Abgegangene Orte an der mittleren Selbitz. In: Frankenwald – Zeitschrift des Frankenwaldvereins e.V., Heft 1/1988. S. 6f.
  • Johannes Pechstein: Chronik von Weidesgrün. 2007.

Einzelnachweise

  1. Anita Herpich: Alte Straßen zwischen Saale und Selbitz. Weißenstadt 2017. S. 102ff.
  2. Johann Will: Das Teutsche Paradeiß in dem vortrefflichen Fichtelberg. In: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde von Oberfranken, 16. Band, 2. Heft. Bayreuth 1885. S. 110f.

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