Escherte (Adelsgeschlecht)

Escherte i​st der Name e​ines spätestens s​eit dem Mittelalter bekannten Adelsgeschlechtes[1] i​n den Braunschweigischen u​nd Hannöverschen Gebieten Norddeutschlands.[2]

Siegel des Hugo de Esscerde

Als Domherren für den Dom v​on Hildesheim w​urde für d​as Jahr 1249 e​in Basilus v​on Escherde, für d​as Jahr 1393 e​in Hatto v​on Escherte genannt.[2]

Das spätere „Rittergut I“ der Familie von Graevemeyer im hannoverschen Stadtteil Bemerode ging aus dem Besitz derer von Escherte hervor

Schon z​uvor wurde i​m Jahr 1280 e​in Lehen d​er Familie v​on Escherte i​n der Feldmark v​on Bemerode belegt.[1] Laut e​inem Brief a​us dem Jahr 1292 verkauften d​ie Ritter Johann, Ludolff u​nd Dietrich v​on Escherde i​hr Rittergut Bomerode, z​uvor auch Bevingerode genannt, für „150 Bremer Mark“ a​n das Kloster Marienrode.[2] Aus d​em Bemerode Lehen g​ing das spätere Rittergut I d​er Familie von Graevemeyer hervor.[3]

Im Jahr 1314 wurden anlässlich e​iner Verschreibung d​ie Ritter Hugo s​owie „Johannes d​ie Escherte“ a​uf dem Escher-Kamp[2] o​der Escherkamp[4] zwischen d​em Steintor u​nd der Mühle am Stapel genannt,[2] seinerzeit n​och außerhalb der Befestigungsanlagen d​er Stadt Hannover a​n der Leine gelegen.[5]

Im 18. Jahrhundert w​ar das Adelsgeschlecht v​on Escherte möglicherweise ausgestorben.[2]

Straßennamen

An d​ie Familie v​on Escherte erinnern die

  • Escherstraße im hannoverschen Stadtteil Mitte zwischen der Brühlstraße und der Straße Lange Laube. Laut den Hannoverschen Geschichtsblättern von 1914 hieß die Straße im Jahr 1822 noch Neuer Weg und erhielt noch zur Zeit des Königreichs Hannover im Jahr 1845 ihren heutigen Namen nach der Familie, „[...] die dort im Mittelalter Besitz hatten“;[4]
  • Von-Escherte-Straße, die 1966 im heute hannoverschen Stadtteil Bemerode östlich der Anecampstraße angelegt wurde und an den Lehnsbesitz der Familie in der dortigen Feldmark erinnert.[1]

Literatur (Auswahl)

  • Johann Friedrich Gauhe: Escherte, in ders.: Des Heiligen Römischen Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexikon. Darinnen die heut zu Tage florierende älteste und ansehnlichste Adelige, Freyherrliche und Gräfliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Häuser nebst den Leben derer daraus entsprossenen berühmthesten Personen, insonderheit Staatsministern mit bewährten Zeugnissen vorgestellt werden, nebst einer nöthigen Vorrede, Anhange und Register, Bd. 2, Johann Friedrich Gleditsch & Sohn, Leipzig 1747, S. Vorschau über Google-Bücher
  • Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Hrsg. Historischer Verein für Niedersachsen, Bd. 22, Verlag August Lax, 1905, passim; Vorschau über Google-Bücher

Einzelnachweise

  1. Helmut Zimmermann: Von-Escherte-Straße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 255
  2. Johann Friedrich Gauhe: Escherte, in ders.: Des Heiligen Römischen Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexikon. Darinnen die heut zu Tage florierende älteste und ansehnlichste Adelige, Freyherrliche und Gräfliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Häuser nebst den Leben derer daraus entsprossenen berühmthesten Personen, insonderheit Staatsministern mit bewährten Zeugnissen vorgestellt werden, nebst einer nöthigen Vorrede, Anhange und Register, Bd. 2, Johann Friedrich Gleditsch & Sohn, Leipzig 1747, S. Vorschau über Google-Bücher
  3. Paul Theile: Geschichtliches aus Bemerode, Abschrift aus der Reihe Kronsberger Geschichtsblätter auf der Seite bemerode.de, zuletzt abgerufen am 24. März 2017
  4. Helmut Zimmermann: Escherstraße, in ders.: Die Straßennamen ..., S. 74
  5. Waldemar R. Röhrbein: Stapel. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 599.
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