Erstes Licht
Als erstes Licht wird in der Astronomie der Augenblick bezeichnet, in dem zum ersten Mal Licht eines Gestirns auf den Spiegel oder die Linse eines neuen Teleskops fällt. Das gilt nicht nur für das Fernrohr selbst, sondern auch für die daran angeschlossenen Instrumente, denen man ihr jeweils eigenes Erstes Licht zuspricht. Analog spricht man vom ersten Licht eines Radioteleskops, wenn dieses zum ersten Mal Radiowellen empfängt und die Empfänger in verschiedenen Wellenbereichen können jeweils ihr eigenes erstes Licht haben.
Bei der Inbetriebnahme von Lasern wird der Ausdruck für das erste erzeugte Licht verwendet, noch bevor der Laser mit seiner maximalen Leistung betrieben wird.
Der Begriff wird im deutschen Sprachraum häufig in der englischen Version first light gebraucht.
Astronomie
Üblicherweise haben Erstes-Licht-Bilder keine hohe wissenschaftliche Bedeutung und sind von geringerer Qualität als spätere Aufnahmen, da das Teleskop oder Instrument noch nicht vollständig justiert ist. Oft werden für das erste Bild sehr bekannte oder spektakuläre astronomische Objekte mit hohem Wiedererkennungswert ausgesucht. Das erste Licht ist im Prinzip nur der erste erfolgreiche Funktionstest für das gesamte System und beweist, dass die Technik funktioniert.
Für die Konstrukteure und Erbauer eines neuen Teleskopes ist der Augenblick des „first light“ ein spannendes und wichtiges Ereignis, doch auch für größere Teile der astronomischen Fachwelt. Insbesondere das Erste Licht eines neuen Fernrohrtypus – wie 2007 jenes des Large Binocular Telescope – findet meist weltweites Interesse.