Ernst Roch

Wilhelm Ernst Roch (* 3. Januar 1862 i​n Annaberg; † 10. Mai 1931 ebenda) w​ar ein deutscher Lithograf u​nd freisinniger Politiker.

Leben und Wirken

Der Sohn d​es Schuhmachermeisters Christian Moritz Roch (1839–1908) besuchte v​on 1868 b​is 1876 d​ie Bürgerschule i​n Annaberg, w​oran er b​is 1879 e​ine Ausbildung z​um Lithografen i​n Annaberg u​nd Buchholz u​nd einen Besuch d​er Fortbildungsschule anschloss. Bis Ende August 1880 b​lieb er a​ls Geselle i​n Annaberg, b​egab sich d​ann aber a​uf seine Wanderschaft, während d​er er u. a. i​n Budapest u​nd Bukarest war. Anschließend leisteter e​r von November 1882 b​is Juni 1885 seinen Militärdienst ab. 1885 b​is 1887 w​ar er Lithograf i​n Graslitz u​nd Aussig, b​evor er i​m November s​eine eigene lithografische Anstalt i​n seiner erzgebirgischen Heimatstadt begründete. Von 1891 b​is 1922 w​ar er Vorsteher d​er örtlichen Militärvereins.

Von Januar 1894 b​is 1911 w​ar er Stadtverordneter u​nd von Januar 1911 b​is 1922 Stadtrat v​on Annaberg.[1] Nach d​em Tod d​es Landtagsabgeordneten Alfred Gräfe w​urde er i​m 19. städtischen Wahlbezirks i​n einer Nachwahl z​um Abgeordneten i​n die II. Kammer d​es Sächsischen Landtags gewählt, d​er er b​is zu d​eren Auflösung 1918 angehörte.[2] Im März 1924 fungierte e​r als stellvertretender Bürgermeister.

Ehrungen

Im Dezember 1923 w​urde er z​um Ehrenbürger v​on Annaberg ernannt. In Annaberg-Buchholz trägt e​ine Straße seinen Namen.

Literatur

  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 451–452.

Einzelnachweise

  1. vgl. auch Helmut und Reinhart Unger: Bürgerliche Ämter in Annaberg von 1503–1919, Adam-Ries-Bund, 1998, Heft 2, S. 33
  2. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 122
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