Ernst Moeller (Architekt)
Ernst Moeller (auch: Ernst Möller;[1] * 12. August 1858 in Artlenburg; † 2. Dezember 1936 in Hannover) war ein deutscher Architekt[2] und preußischer Baubeamter.
Leben
Ernst Moeller studierte von 1876 bis 1883 in Hannover als Schüler von Conrad Wilhelm Hase an der dortigen Polytechnischen Schule, die ab 1879 Technische Hochschule genannt wurde. In dieser Zeit trat er 1881 sowohl der hannoverschen Bauhütte zum weißen Blatt bei wie auch der Hamburger Bauhütte.[1]
1887 wurde er zum Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) ernannt[3].
Moeller trat in den Dienst der Preußischen Staatseisenbahn-Verwaltung, anfänglich arbeitete er bei der Eisenbahndirektion Schwerin, später bei der Eisenbahndirektion Altona. Moeller leitete die technische Realisierung wichtiger Bahnhofbauten wie zum Beispiel Schwerin Hauptbahnhof (1890), Hamburg Dammtor (1903) Hamburg Hauptbahnhof (1906) und Lehe (1914). Ende 1905 wurde er als Eisenbahn-Bauinspektor zum „Baurat mit dem persönlichen Range der Räte IV. Klasse“ ernannt.[4]
1907 schließlich stieg Moeller in den Rang eines Oberregierungs- und Baurats im Eisenbahn-Direktionsbezirk Hannover auf,[2] arbeitete dort dann bei der Eisenbahndirektion Hannover.[1] Zuletzt war er bei der Deutschen Reichsbahn tätig und ging 1924 in den Ruhestand.
Werke (soweit bekannt)
- 1889–1890: Schwerin; ausgeführte Entwürfe für den dortigen Hauptbahnhof[5]
- 1891/93: Schloss Seedorf
- 1900: Hamburg: Hauptbahnhof
- Wettbewerbsentwurf unter dem Titel „Sprich für mich“ für den Neubau (8000 Mark Preisgeld), nicht ausgeführt. Ein 1. Preis wurde nicht vergeben. Vier Entwürfe wurden prämiert, drei Entwürfe angekauft.[1]
- 1903–1906: Hamburg, Hachmannplatz 16: Hauptbahnhof; erhalten
- Grundriss von Ernst Moeller; Entwurf und architektonische Ausbildung von Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth (Berlin-Charlottenburg); Bauleitung durch die Eisenbahndirektion Altona
- 1909–1910: Hannover, Stadtteile Burg und Leinhausen: Drei Eisenbahnbrücken über die Schaumburgstraße, „[…] wohl nach Entwurf des Baurats Möller“[6]
- 1913: Hannover, Kestnerstraße 50 (heutige Hausnummer): Druckereigebäude der Deutschen Reichsbahn (spätestens 2017: Deutsche Bahn Kommunikationstechnik GmbH); erhalten[1]
Literatur
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 551
Weblinks
- Reinhard Glaß: Moeller (Möller), Ernst mit zahlreichen Quellen in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.privat.t-online.de
- Aufriss (Ansicht) und Grundriss einer „Barbierstube in einem Eisenbahnbogen“ in Berlin, Entwurf von Ernst Möller (1858–1936), beim Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, abgerufen am 26. August 2010
Einzelnachweise
- Reinhard Glaß: Moeller (Möller), Ernst in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.privat.t-online.de, zuletzt abgerufen am 4. April 2017
- o.V.: Moeller, Ernst in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 5. Oktober 2010, zuletzt abgerufen am 4. April 2017
- Centralblatt der Bauverwaltung, 7. Jahrgang 1887, Nr. 20 (vom 14. Mai 1887) (online), S. 189.
- Zentralblatt der Bauverwaltung, 26. Jahrgang 1906, Nr. 1 (vom 1. Januar 1906) (online), S. 1.
- o.V.: 125 Jahre Hauptbahnhof Schwerin / Bahnhofsfest am 19. Juni 2015 von 10 bis 17 Uhr auf der Seite der Zeitschrift Eisenbahn-Kurier, [o. D.], zuletzt abgerufen am 4. April 2017
- Gerd Weiß: Burg, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 65; sowie im Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, S. 16