Ernst Holtzmann

Ernst Holtzmann (* 21. November 1902 i​n Gießen; † 14. Juli 1996 i​n Darmstadt) w​ar ein hessischer Politiker (CDU) u​nd Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Ernst Holtzmann auf einem Wahlplakat zur Landtagswahl in Hessen 1958

Leben

Ernst Holtzmann w​ar der Sohn d​es Theologen Oskar Holtzmann. Er studierte n​ach dem Abitur i​m Jahre 1921 Rechtswissenschaften u​nd Staatswissenschaften i​n Gießen u​nd München u​nd schloss d​as Studium 1928 m​it dem Staatsexamen u​nd 1930 m​it der Promotion z​um Dr. Jur. ab.

1928 b​is 1941 arbeitete e​r in d​er Stadtverwaltung Darmstadt u​nd leistete 1941 b​is 1945 seinen Kriegsdienst. Am 1. Juni 1940 w​urde er i​n die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.655.333).[1] 1945 b​is 1947 arbeitete e​r als Rechtsanwalt u​nd wurde 1948 Stadtrechtsrat i​n Darmstadt. Der Waldliebhaber h​at einige seiner Zeichnungen i​n kleinen Bänden herausgegeben.

Ernst Holtzmann w​ar Mitglied d​er CDU. Seit d​em 1. Dezember 1954 w​ar er Mitglied d​es hessischen Landtags. Am 30. November 1966 schied e​r aus d​em Landtag aus. Vom Juni 1962 b​is zum November 1967 w​ar er Bürgermeister v​on Darmstadt. 1964 w​ar er Mitglied d​er 4. Bundesversammlung.

1955 zählte Holtzmann z​u den Erstunterzeichnern b​ei der Gründung d​er Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (im DKR) i​n Darmstadt. In d​er Evangelischen Kirche i​n Hessen u​nd Nassau (EKHN) w​ar er i​n der Kirchensynode tätig. Bis 1988 wirkte e​r als langjähriger, ehrenamtlicher Vorstand d​es Hessischen Diakonievereins.

1968 w​urde er m​it dem Großen Verdienstkreuz d​er Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Schriften und Werke

  • Das hessische Baurecht und der Artikel 153 der Reichsverfassung vom 11. August 1919. Sachs, Darmstadt 1930.
  • Eine Erwiderung [zur Wildenburg bei Amorbach]. In: Unter der Dorflinde im Odenwald; Höchst, Odw., 36 (1954),5/6, S. 76–77. ISSN 1437-6725
  • Der Weg zur Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar. In: ZfP, Zeitschrift für Politik, Bd. 12, 4 (1965), S. 356–366.
  • Italienische Impressionen, Erlebtes und Erträumtes. Roether, Darmstadt 1980.
  • Darmstädter Waldbrünnchen. Text von Carlo Schneider. Garuda, Darmstadt 1986. ISBN 3-921019-40-0
  • Darmstädter Wald-Tempel. [Hrsg. von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Darmstadt-Dieburg] Garuda, Darmstadt 1989. ISBN 3-921019-43-5

Literatur

  • Rudolf H. Böttcher: Carl A. Holtzmann III, und seine Familie. Unveröff. Manuskript.
  • Roland Dotzert (Red.): Stadtlexikon Darmstadt. Stuttgart, Theiss 2006. S. 409 ISBN 978-3-8062-1930-2.
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 284–285 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 192.
  • Sabine Schneider: Belastete Demokraten. Hessische Landtagsabgeordnete der Nachkriegszeit zwischen Nationalsozialismus und Liberalisierung. Hg. Historische Kommission für Hessen ISBN 9783942225458 (darin Einträge zu Holtzmann sowie zu 10 weiteren Personen), Vertrieb Hessisches Staatsarchiv Marburg 2019 (Reihen: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 48, 15; & Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, 47) (endgültiger Bericht zu einem Vorbericht von 2013)

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
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