Ernst Bierei

Ernst Hugo Bierei (* 9. Mai 1882 i​n Kerspleben; † n​ach 1958[1]) w​ar ein deutscher Agrarwissenschaftler.

Leben

Ernst Bierei studierte n​ach dem Abitur i​n Erfurt Landwirtschaft a​n der Universität Jena. 1900 w​urde er Mitglied d​es Corps Agronomia Jenensis.[2] Nach d​er landwirtschaftlichen Diplomprüfung g​ing er i​m Wintersemester 1908/09 a​n die Universität Bern, w​o er z​um Ende d​es Jahres 1909 z​um Dr. phil. promoviert wurde. Zunächst wissenschaftlicher Hilfsarbeiter b​ei Friedrich Aereboe,[3] w​urde er Rittergutsbesitzer u​nd praktischer Landwirt. Von 1926 b​is 1930 w​ar er erster Direktor u​nd Dozent für Landwirtschaftliche Betriebslehre d​es Albrecht-Thaer-Seminars i​n Celle.[4] Anschließend w​ar er Direktor d​es Thünen-Instituts i​n Rostock.

Bierei verfasste zahlreiche Schriften z​u landwirtschaftlichen Themen. In d​em von Franz Honcamp 1931 herausgegebenen zweibändigen Werk „Handbuch d​er Pflanzenernährung u​nd Düngerlehre“, d​as fast dreißig Jahre l​ang das maßgebende Standardwerk d​er pflanzlichen Agrikulturchemie war, schrieb e​r das Kapitel „Die Anwendung d​er künstlichen Düngemittel“ u​nd sechs Kapitel z​ur Düngung d​er landwirtschaftlichen Kulturpflanzen.

Schriften

  • Die Bewegung der Arbeitslöhne in der deutschen Landwirtschaft, 1910
  • Die Nahrungsmittelbeschaffung durch die deutsche Landwirtschaft, 1917
  • Die Wirtschaftsberatung in den landwirtschaftlichen Betrieben. In: Deutsche Landwirtschaftliche Presse, 1927. Nr. 33.
  • Die Düngung und ihre Eingliederung in den landwirtschaftlichen Betrieb, 1928
  • Die natürliche Fortentwicklung der deutschen Volkswirtschaft auf der Grundlage des rechten Verhältnisses zwischen Landvolk und Stadtvolk, 1929
  • Die Preisbildung des Grund und Bodens der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Erzeugungsmittel, 1930
  • IV. Die Anwendung der künstlichen Düngemittel. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 666–695
  • V.1. Die Düngung der Hackfrüchte. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 696–710
  • V.2. Die Düngung der Getreidearten. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 711–720
  • V.3. Die Düngung der Hülsenfrüchte. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 720–725
  • V.4. Die Düngung der Ölfrüchte und Gespinstpflanzen. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 725–727
  • V.5. Die Düngung der Wiesen und Weiden. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 727–736
  • V.10.a) Die Aufstellung des Düngeplanes. In: Franz Honcamp (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre, 2 Bde., Verlag Julius Springer Berlin 1931, Band 2, S. 798–706
  • Der wirtschaftliche Wendepunkt von 1932, 1932
  • Die Verbilligung der landwirtschaftlichen Erzeugung mit Hilfe des künstlichen Düngers. In: Zeitschrift für Pflanzenernährung, Düngung, Bodenkunde, Band 11, 1932, Heft 13–15, S. 204–214.
  • Johann Heinrich von Thünen. In: Mecklenburgische Monatshefte, Band 8, 1932, Heft 11, S. 532–533.

Einzelnachweise

  1. Nachlass Wilhelm Seedorf - Noch 1959 korrespondierten Wilhelm Seedorf und Ernst Bierei miteinander
  2. Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstädter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.), Ausgabe 1928, Nr. 363
  3. Friedrich Aereboe: Die Taxation von Landgütern und Grundstücken, 1912, S. XI
  4. Thaer-Seminar auf www.albrecht-thaer-gesellschaft.de
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