Erhaltungskultur

Als Erhaltungskultur w​ird von Botanikern e​ine Gruppe v​on Individuen e​iner Pflanzenart o​der einer Pflanzen-Unterart bezeichnet, d​ie außerhalb i​hres Ursprungsortes (ex situ) kultiviert wird. Dieser Anbau geschieht zumeist i​n einem botanischen Garten, m​it dem Ziel, d​as lokale, regionale o​der globale Aussterben e​iner am natürlichen Standort (in situ) bestandsgefährdeten Wildart z​u verhindern. Die i​n Erhaltungskultur genommene Population k​ann daher i​n der Regel e​inem bekannten Herkunftsort zugeordnet werden.

Zwei Erhaltungskulturen im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt am Main: Wildform des Echten Sellerie (im Vordergrund). Im Hintergrund: die Lanzettblättrige Glockenblume (Campanula baumgartenii)

Erhaltungskulturen können dazu beitragen, eine am natürlichen Standort ausgestorbene Art wieder anzusiedeln. Erhaltungskulturen können zu einer genetischen Erosion (das heißt einer Abnahme der genetischen Vielfalt; genetischer Flaschenhals) des in Kultur genommenen Vorkommens führen. Daher müssen zur Aufnahme in die Kultur die Populationen umsichtig besammelt werden und in der Kultur sowohl unbewusste Selektion vermieden als auch eine ausreichend große Individuenzahl vorgehalten werden.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Daniel Lauterbach: Ex situ-Kulturen gefährdeter Wildpflanzen – Populationsgenetische Aspekte und Empfehlungen für Besammlung, Kultivierung und Wiederausbringung. In: Anliegen Natur. Band 35, Nr. 2, 2013, S. 32–39, ISBN 978-3-944219-08-0, Volltext (PDF)
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