Epidermoidzyste
Epidermoidzysten zählen zu den monodermalen Geschwulsten (Teratomen) und treten an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers auf.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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L72 | Follikuläre Zysten der Haut und der Unterhaut |
L72.0 | Epidermalzyste |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Haut
Epidermoidzysten sind in der Dermis lokalisierte gutartige Zysten, die aus epidermalen Zellen bestehen, jedoch keine Hautanhangsgebilde aufweisen. Diese Zysten entstehen durch die Zellproliferation von Epidermalzellen in der sie umgebenden Haut. Histologisch bestehen sie aus einer dünnen Plattenepithelschicht mit Hornlamellen, die zum Teil abgeschilfert sein können. Bei Hautverletzungen können kleinere Teile der Epidermis in die Tiefe der Wunde verlagert werden. Die verpflanzten Epidermisteile wachsen im Inneren der Wunde weiter und bilden Hornmassen, die dann zur Entstehung einer Epidermoidzyste führen.
Die Epidermoidzysten finden sich oft im Gesicht, Hals und Rumpfbereich.
Bei klinischer Symptomatik besteht die Therapie, soweit möglich, in einer chirurgischen Entfernung der Zyste. Es ist jedoch nicht immer gesichert, dass die Zyste radikal entfernt werden kann, so dass es oftmals zu Rezidiven kommt.
Gehirn
Lobulierte, irreguläre, blumenkohlartige Raumforderung mit liquorähnlicher (Flüssigkeit) Dichte, welche keine Kontrastmittelanreicherung aufweist. In der Magnetresonanztomographie ist sie vor allem dadurch zu unterscheiden, dass sie in der Flair-Sequenz nicht vollständig signalsupprimiert ist, d. h., es besteht eine Hyperintensität im Vergleich zu Liquor. In 10–25 % der Fälle sind Verkalkungen vorhanden. Am häufigsten finden sich Epidermoidzysten im Kleinhirnbrückenwinkel (75 %) und im 4. Hirnventrikel (20 %). Sie entstehen individuell aus Einschlüssen an der Hautoberfläche der Haut während des Neuralrohrverschlusses.
Hoden
Tritt als gutartiger abgekapselter Tumor aus Epidermiszellen auf.
Zahnmedizin
Siehe: Nichtodontogene Zysten
Siehe auch
Weblinks
- Artikel aus eMedicine (englisch)