Enthymesis

Enthymesis i​st ein lateinisches, später deutsches Kunstwort a​us dem Griechischen (ἐνθύμησις, wörtlich: „die Hineinfühlung“, d​as sich Hineinversetzen i​n die eigene Gemütsanlage, d​en eigenen Thymos, d​ie eigene Lebenskraft), d​as in d​er spekulativ-mystischen Literatur d​es ausgehenden Mittelalters a​ls Benennung d​es Wesens d​er „Begierde“ erscheint.

In religiösen Lehren der Gnosis nahestehenden Betrachtungen des römischen Kaisers Konstantin der Große wird Enthymesis als „zur Materie gehörender begreifender Gedanke“ gedeutet.[1] Der deutsche Schriftsteller Arno Schmidt wählte den Begriff zum Titel seiner im Jahr 1946 entstandenen und 1949 erschienenen Erzählung Enthymesis oder W.I.E.H..

Literatur

  • Eintrag in Oscar Weise: Die griechischen Wörter im Latein. Hirzel, Leipzig 1882, S. 414 (Google books).

Einzelnachweise

  1. Heinrich Kraft: Kaiser Konstantins religiöse Entwicklung. Mohr, Tübingen 1955, S. 110 (Google books).
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