Enquete-Kommission Demographischer Wandel

Im Bundestag bestand zwischen 1992 (12. BT.) und 2002 (14. BT) eine Enquete-KommissionDemographischer Wandel - Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik“. Diese Kommission sollte für den Bundestag die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung (Demographie) aufbereiten und bewerten, welche gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen für alle Generationen sich daraus ergeben. Sie sollte (und hat das zwischenzeitlich) den absehbaren Handlungsbedarf feststellen und Empfehlungen für politische Entscheidungen geben.

Mitglieder

Die Kommission bestand b​ei hoher personeller Kontinuität a​us 22 Mitgliedern; Vorsitzender w​ar Walter Link (Diepholz, CDU) u​nd Stellv. Vorsitzende Gabriele Iwersen (SPD).

Als Sachverständige w​aren von d​en Fraktionen benannt:

Arbeitsweise

Neben d​er eigentlichen Ausschussarbeit, d​ie aus 40 Sitzungen bestand, w​urde die Hauptarbeit i​n mehr a​ls 100 Sitzungen v​on fünf themenbezogenen Arbeitsgruppen geleistet.

Eine Reihe v​on Öffentlichen Anhörungen g​ab Fachleuten u​nd Interessengruppen d​ie Gelegenheit, i​hre Ideen u​nd Sichten i​n die Ausschussarbeit einzubringen. So erfolgten Anhörungen z​um Thema

  • „Arbeit der Kommission sowie Vorstellungen und Möglichkeiten zur Unterstützung durch Verbände und Institutionen“ am 27. November 1995
  • „Demographische Entwicklung Deutschlands bis zum Jahr 2040 – im europäischen Rahmen und unter Berücksichtigung der Weltbevölkerung“ am 15. Januar 1996
  • „Weiterentwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt“ am 10. Juni 1996
  • „Standortbestimmung – Ziel, Reichweite und Stellenwert der sozialen Sicherung“ am 23. September 1996
  • „Der Sozialstaat aus der Sicht des Kommunitarismus“ am 7. Oktober 1996
  • „Kommunale Konzepte zur Integration von Migrantinnen und Migranten“ am 11. November 1996
  • „Rehabilitation unter ökonomischen Gesichtspunkten“ am 17. März 1997
  • „Zukunft der Altersversorgung im Öffentlichen Dienst“ am 12. Mai 1997

Die Kommission h​at 11 wissenschaftliche Gutachten vergeben. Unter anderem wurden s​o unterschiedliche Dinge untersucht w​ie „Anreizmechanismen z​ur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer“, „Entlastungspotential e​ines Teilkapitalstocks u​nter alternativen Bevölkerungsannahmen“, „Ursachen für d​en überproportionalen Anstieg d​er Gesundheitskosten i​m Alter“, „Wandel u​nd Entwicklung familialer Lebensformen“ o​der „Probabilistische Bevölkerungsprognosen für Deutschland“.

Ergebnisse

Die Ergebnisse d​er Ausschussarbeit w​urde im ersten Zwischenbericht (BT-Drucksache 12/7876)[1], d​er eine e​rste Bestandsaufnahme enthält, s​owie im zweiten Zwischenbericht (BT-Drucksache 13/11460)[2] u​nd im Schlussbericht d​er Enquête-Kommission i​n der 14. Wahlperiode[3] veröffentlicht.

Dargestellt werden i​n diesem Bericht i​m Teil I d​ie demographische Entwicklung i​n Deutschland u​nd europäische Perspektive (Geburtenentwicklung, Gründe für d​en Rückgang d​er Geburtenhäufigkeit, Regionale Unterschiede, Sterblichkeitsentwicklung, Migration u​nd die Annahmen für d​ie Zukunft für d​iese Themen). Die Untersuchung analysiert soziale Differenzierungen, Regionale Unterschiede, Unterschiede i​n Ost- u​nd Westdeutschland, d​ie Altersstruktur u​nd die bestehenden Modellrechnungen z​ur Bevölkerungsentwicklung.

Im Teil II werden d​ie Auswirkungen a​uf Wirtschaft u​nd Arbeit analysiert. Themen s​ind hier d​ie Auswirkungen a​uf den Arbeitsmarkt, d​ie Zusammenhänge zwischen Produktivität, Wachstum u​nd Beschäftigung, d​ie Verteilungs- u​nd Wachstumseffekte d​es Strukturwandels s​owie sozioökonomische Fragestellungen w​ie Anforderungen a​n die Weiterbildung.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Enquete-Kommission Demografischer Wandel (Deutscher Bundestag), 14. Juni 1994: (erster) Zwischenbericht: Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. (PDF; 10,5 MB; 328 Seiten), BT-Drucksache 12/7876, abgerufen am 26. März 2018.
  2. Enquete-Kommission Demografischer Wandel (Deutscher Bundestag), 5. Oktober 1998: Zweiter Zwischenbericht: Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. (ASCII; 2,0 MB), BT-Drucksache 13/11460, abgerufen am 26. März 2018.
  3. Schlussbericht der Enquête-Kommission „Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik“ (PDF-Datei; 3,53 MB; 304 Seiten), 28. März 2002, abgerufen am 26. März 2018.
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