Enoch Blinzig

Enoch Blinzig (auch Blintzing o​der Blenzing) (* u​m 1661; † u​m 1737) w​ar ein deutscher Komponist u​nd Kapellmeister.

Leben

Über d​as Elternhaus u​nd Ausbildung Blinzigs g​ibt es k​eine Angaben. Bereits v​or 1708 s​tand Blinzig a​ls Kapellmeister i​n Diensten d​es Markgrafen Friedrich VII. Magnus v​on Baden i​n Durlach. 1708 bewarb e​r sich i​n Berlin u​m eine Anstellung, nachdem e​r auf d​er Flucht v​or den Folgen d​es spanischen Erbfolgekrieges Durlach verlassen hatte. Er b​at deshalb i​m Juli 1708 d​en Herzog Moritz Wilhelm v​on Sachsen-Zeitz u​m eine Empfehlung a​n den preußischen König.[1]

Vor 1715 w​urde Blinzig erneut i​n Durlach u​nter Markgraf Karl III. Wilhelm bestallt. Am 1. September 1715 w​urde dort d​er Chorknabe Johann Philipp Trost d​urch Blinzig i​n Blinzigs Haus geprüft. Obwohl e​r in e​iner Besoldungsliste d​es Jahres 1715 offiziell a​ls Vizekapellmeister geführt wird, unterschrieb e​r selbst m​it dem Titel Kapellmeister. Vermutlich w​urde Blinzig 1717 entlassen. 1721 i​st er i​n Hanau nachgewiesen.

Werk

  • Erwehle doch vor Gott Kantate für Tenor, Streicher und Orgel, 1698
  • Acis und Galanthe (nach Acis, Paris 1686 von Jean-Baptiste Lully, Libretto von Jean Galbert de Campistron), Durlach 1716 (eventuell von Casimir Schweizelsperg), Durlach 1716
  • Zenobia und Radamistro (Libretto nach Tiridate von Ippolito Bentivoglio, Venedig 1688), Durlach 1716
  • Der Triuph der Liebe (Ballett), Durlach 1717

Literatur

  • Renate Brockpähler: Handbuch zur Geschichte d. Barockoper in Deutschland, Lechte, Emsdetten, 1964.
  • G. Haass: Theater am markgräflichen Hof in Durlach 1666–1719 in: Haass G., Kappler W., Müller B., Salaba M., Schwarzmaier H.: Karlsruher Theatergeschichte. Braun-Verlag, Karlsruhe, 1982.

Einzelnachweise

  1. Sammelband der internationalen Musikgesellschaft Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1912, S. 207.
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