Engelbert-Brunnen
Der Engelbert-Brunnen war ein Brunnen in der Innenstadt von Bochum an der heutigen Kortumstraße Ecke Brüderstraße. Mit seiner Brunnenstatue erinnerte er an Graf Engelbert von der Mark, der die Grafschaft Mark von 1346 bis 1391 regierte, und der Legend nach das Maiabendfest stiftete.[1] Heute ist noch eine Statue als Denkmal erhalten, die nach Restaurierungsarbeiten im Gerberviertel ihren heutigen Standort an der Großen Beckstraße, Ecke Untere Marktstraße vor der Propsteikirche erhielt. Die Enthüllung der Statue war am 4. Juli 2020.[2]
Geschichte
Der ursprüngliche Brunnen wurde Anfang August 1910 im Rahmen des Schützenfestes eingeweiht.[3] Die vom Bochumer Bildhauer Markus Wollner geschaffene Skulptur stand auf einer achteckigen Granitsäule mit vier Wasserspeiern. Die Staute wurde in den frühen 1940er im Zweiten Weltkrieg zusammen mit dem Kuhhirten und dem Soldatendenkmal aus Gerthe eingeschmolzen.[4]
Der neue Brunnen mit einer neu angefertigten Statue wurde 1964 von Ferdinand Spindel entworfen und 29. April 1964 eingeweiht.[5][6] Unter dem Brunnen wurde 1979 ein U-Bahnhof eröffnet, der ursprünglich nach dem Brunnen benannt war und heute U-Bahnhof Bermuda3eck/Musikforum heißt. Der Brunnen, gegenüber einem Supermarkt gelegen, war ein beliebter Treffpunkt für Punks.
Ein am Standort angedachter, neuer, von der Stadtverwaltung bereits gekaufter Brunnen, hätte mit einem 120-Tonnen-Kran aufgebaut werden sollen, was die Statik des U-Bahn-Tunnels aber nicht ausgehalten hätte. Dieser Brunnen steht nun am Ende der Kortumstraße auf dem Konrad-Adenauer-Platz.[7]
Die Statue wurde im Rahmen von Straßenbauarbeiten und zugunsten der Außengastronomie an den Straßenrand Kerkwege versetzt. Damit war die Statue ohne Brunnen, stand aber wieder fast am Standpunkt des ersten Brunnens. Über eine weiter Verlegung wurde länger diskutiert; ein Vorschlag war, sie an den Ort der ehemaligen Altstadt zu versetzen. In der Nähe des Standpunktes war früher die Beckporte, eines der Stadttore. Durch dieses müssen die Maischützen dem Brauch zur Folge mit den Baum durchziehen. Das Tor wird seit 2013 durch zwei Metallplatten symbolisch dargestellt. Die Statue wurde im Bermudadreieck Anfang 2020 komplett abgebaut. Nach einer Restaurierung wurde sie dann an der Ecke Große Beckstraße / Untere Marktstraße, in der Nähe der symbolischen Beckporte, wieder aufgestellt. Die Aufstellung, die im April stattfinden sollte, hatte sich wegen Corona verschoben.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Ruhrbarone
- WAZ vom 1. Juli 2020
- Das Bochumer Maiabendfest, Bochumer Maiabendgesellschaft e.V., Bochum, 1951, S. 120
- Hansi Hungerige, Heiko Hungerige: Der Bochumer Kuhhirte Kortebusch - Dichtung und Wahrheit. In: Kortum-Gesellschaft Bochum (Hrsg.), Bochumer Zeitpunkte, Nr. 40, Bochum 2019, S. 40 (online)
- Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 - Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S. 71.
- WAZ
- Lokalkompass