Emma Hauck
Emma Hauck (* 14. August 1878 in Ellwangen (Jagst); † 1. April 1920 in Wiesloch) war eine deutsche Art-brut-Künstlerin.
Biografie
Geboren 1878, verheiratet mit dem Realschullehrer Michael Hauck, mit dem sie zwei Töchter hatte, wurde Emma Hauck am 7. Februar 1909 in die psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg eingeliefert. Die Diagnose war Dementia praecox (Schizophrenie). Nach einem Monat wurde sie entlassen, doch verschlechterte sich ihr Zustand erneut, so dass sie am 15. Mai wieder aufgenommen wurde. Am 26. August des gleichen Jahres wurde sie als unheilbar in die Pflegeanstalt Wiesloch verlegt, wo sie 1920 starb.[1][2][3][4][5]
Während ihres zweiten Aufenthaltes in der Heidelberger Klinik hatte Emma Hauck eine Reihe von Briefen an ihren Mann geschrieben, von denen keiner abgeschickt worden war. Die Texte bestehen zum großen Teil aus zwanghaft niedergeschriebenen, sich überlappenden Wiederholungen kurzer Ausrufe, etwa „Herzensschatzi komm“ oder einfach nur „komm komm komm“.[3][4][5]
Die Briefe besitzen durch die ständigen Wiederholungen und Überschreibungen eine grafische Struktur von ästhetischer Schönheit. Sie wurden in die Sammlung Prinzhorn aufgenommen und bis heute in verschiedenen Ausstellungen gezeigt.[1][2][4]
Weblinks
- Emma Hauck: Brief an ihren Mann. Lesung am Kunstforum Wien, Constanze Winkler, 1. April 2019
- Unrequired Love Letters. Miranda Argyle (englisch)
Einzelnachweise
- Emma Hauck. Sammlung Prinzhorn
- Emma Hauck – la biographie. Outsider Art Fair (englisch)
- Sweetheart come. Letters of Note, 17. August 2011 (englisch)
- Herzensschatzi komm. Kultur Online, 16. Januar 2013
- Miranda Argyle: Unrequired Love Letters auf mirandaargyle.com (englisch)