Emil Wiglow

Emil Karl Heinrich Wiglow (* 11. Juni 1865 i​n Wittenberge; † 1945) w​ar ein Kaufmann u​nd Bankdirektor i​n Brandenburg a​n der Havel.[1]

Leben

Sein Vater, d​er Kaufmann Heinrich (Ludwig Christian) Wiglow (* 1839), h​atte 1863 e​in Bankgeschäft gegründet, d​as am 27. Januar 1865 i​n den Vorschuss-Verein Wittenberge umgewandelt wurde, dessen Vorsitzender e​r war. Der Sitz d​es Bankvereins w​ar lange i​m Wiglowschen Haus i​n der Chausseestraße 31. 1877–1887 w​ar Heinrich Stadtverordnetenvorsteher. Er w​urde Vormund d​er Kinder d​es verstorbenen Robert Krause († September 1891), d​em Bruder v​on Louis Krause.

Emil Wiglow schloss am 19. Dezember 1891 einen Sozietätsvertrag mit der Witwe Anna Krause zur Übernahme der Wittenberger Fettwarenfabrik Robert Krause, wobei der Firmenname unverändert blieb. Im März 1892 kaufte er die Hälfte des Firmengrundstücks, und nachdem die Witwe Krause sich im August 1896 wiederverheiratet hatte und zum Anfang des Folgejahres aus dem Unternehmen ausgeschieden war, wurde Wiglow im Februar 1897 alleiniger Besitzer des Grundstücks. Anfang 1903 wurde das Unternehmen in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt. Inhaber waren Emil in Brandenburg und sein Bruder, der Chemiker Hermann Wiglow in Wittenberge.[2]

1896 w​urde er Stadtverordneter u​nd 1899–1912 Stadtverordnetenvorsteher u​nd ehrenamtlicher Stadtrat i​n Wittenberge. Darüber hinaus w​ar er 1901–1912 Mitglied d​es Kreistages d​es Landkreises Westprignitz.

Als e​r 1912 Wittenberge verließ, u​m bis 1925 d​ie Stelle d​es Direktors d​es Bankvereins i​n Brandenburg/Havel anzutreten, w​urde ein Abschnitt d​er Weinbergstraße i​n Wiglowstraße umbenannt.

1922 bis 1925 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer Brandenburg an der Havel. 1919–1922 und 1925–1930 war er Mitglied des Parteiausschusses der Deutschen Demokratischen Partei. 1919–1921 war er Mitglied der Preußischen Landesversammlung und 1921–1928 des Preußischen Landtages.

Quellen

  1. Volker Stalmann: Linksliberalismus in Preußen. 2 Bände: Die Sitzungsprotokolle der preußischen Landtagsfraktion der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Staatspartei 1919–1932; 2009; Seite cxxiii.
  2. Heinz Muchow: Wie sich das Ackerbürgerstädtchen Wittenberge zu einer Industriestadt ...; S. 65f und 155.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.