Elsa Fischer-Treyden
Elsa Fischer-Treyden (* 1901 in Moskau; † 1995 in Selb) war eine deutsche Produktdesignerin russischer Herkunft.
Leben und Wirken
Fischer migrierte 1918 nach Berlin. Dort studierte sie zwischen 1923 und 1932 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. Sie entwarf und fertigte zunächst Unikatprodukte, vor allem Schalen und Vasen aus Bronze und Keramik.
1948 und 1949 studierte sie industrielle Formgebung bei Wilhelm Wagenfeld an der Hochschule der Künste Berlin. Anschließend arbeitete sie als freie Designerin für Villeroy & Boch, entwarf aber auch ein Teegeschirr aus Jenaer Glas.[1] Ab 1952 war sie als eine der zentralen Designerinnen für die Rosenthal AG tätig. Für die Studio-Linie hat sie dort zunächst das Programm „Fortuna“ mit Gläsern und Porzellan und später das Keramikprogramm „Favo“ entwickelt. Die Glasserie „Fuga“, die von der natürlichen Tulpenform inspiriert ist, wurde mit dem Bundespreis Die gute Form ausgezeichnet.[2] Bis in die 1990er Jahre hat sie für Rosenthal gestaltet oder überarbeitet. So entwarf sie Gefäßformen, die wie z. B. die Kissenvasen als Träger für Künstlerdekore etwa von Vasarely dienten. Auch als Ausbilderin arbeitete sie für Rosenthal.
Ihre Werke sind unter anderem im Porzellanikon in Selb,[3] im Museum of Modern Art,[4] im Dallas Museum of Art[5] oder im Corning Museum of Glass ausgestellt.[6]
Preise und Auszeichnungen
- Die Gute Industrieform/iF (1957): »Fortuna«
- Die Gute Industrieform/iF (1957): »Fortuna« Trinkglasserie
- Medaglia d'Oro Triennale Mailand (1957): »Fortuna«
- Die Gute Industrieform/iF (1967): Dose 0/1000 (mit Margret Hildebrand)
- Die Gute Industrieform/iF (1967): Lampe »L 060« (mit Margret Hildebrand)[7]
- Die Gute Industrieform/iF (1967): Schale 0007/0100 (mit Margret Hildebrand)
- Die Gute Industrieform/iF (1967): Vase 2948/0100 (mit Margret Hildebrand)
- Die Gute Industrieform/iF (1969): »Fuga« Trinkglasserie
- Bundespreis Die gute Form (1977): »Fuga« Trinkglasserie
Literatur
- Wolfgang Greiser: Elsa Fischer-Treyden. In: Keramische Zeitschrift 20 (1968): 60ff.
- Kathryn B. Hiesinger, George H. Marcus: Design since 1945. Philadelphia 1983.
- Bernd Fritz: Die Porzellangeschirre des Rosenthal Konzerns, 1891–1979. Union-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3813957101.
Einzelnachweise
- Tilde Bayer, Hubert Kittel, Walter Scheiffele und Angelika Steinmetz-Oppelland (Hrsg.) Schott und die Burg: Die Burg Giebichensteiner Entwürfe für Jenaer Glas 1925 - 2005. Kromsdorf/Weimar 2006
- Glasserie Fuga
- Porzellanikon
- MOMA
- DAM
- CMG
- Lampe L 060