Ellen Thesleff
Ellen Thesleff (geboren 5. Oktober 1869 in Helsinki; gestorben 12. Januar 1954 ebenda) war eine finnische Malerin des Expressionismus, Impressionismus und Symbolismus. Sie gilt auch als Pionierin der Moderne.
Ausbildung
Thesleff wuchs in Kuopio in einem kunstsinnigen Elternhaus auf, in dem gemeinsam musiziert wurde, sie sang und spielte Klavier; ihr Vater war Amateurmaler. Mit 16 Jahren verließ sie Kuopio, um in Helsinki an einer privaten Zeichenschule zu studieren, die von Adolf von Becker geführt wurde. Unter ihren Kommilitonen waren auch Helene Schjerfbeck und Akseli Gallen-Kallela. 1888 setzte sie ihre Studien bei Gunnar Berndtson an der Akademie der Schönen Künste in Helsinki fort. Wie viele Künstler jener Zeit ging sie nach Paris, und sie studierte dort ab 1891 an der Académie Colarossi bei Gustave Courtois und Pascal Dagnan-Bouveret. Es folgten einige Aufenthalte in Italien; darunter auch Florenz, da sie an der Kunst der Renaissance besonders interessiert war. Während eines dieser Aufenthalte in Italien lernte sie Edward Gordon Craig kennen, der sie in die Technik des Holzschnitts einführte.[1]
Beruflicher Erfolg
Ihr Gemälde Echo, das sie im Sommer 1891 gemalt hatte, wurde für die Finnish Artists’ Association’s exhibition akzeptiert, war dort sehr erfolgreich und brachte ihr damit den Durchbruch als Künstlerin.[2] Beeinflusst vom Impressionismus und Symbolismus war sie eine Wegbereiterin der Gruppe Septem, die den Impressionismus nach Finnland brachte. Thesleff erhielt 1951 die Pro Finlandia Medaille für verdienstvolle Künstler, verliehen vom finnländischen Präsidenten.[3] Seit den 2000er Jahren erfährt Thesleff erhöht Beachtung, so fand von April 2019 bis Januar 2020 im HAM – Helsinki Art Museum eine große Retrospektive mit dem Titel Ellen Thesleff – I Paint Like a God statt.[4]
Stil
Thesleff wurde in realistischer Malerei ausgebildet und bewegte sich als Künstlerin durch verschiedene Phasen moderner Malerei, von Symbolismus zu Expressionismus, Impressionismus und Moderne. Besonders bekannt ist sie für eine ausdrucksstarke Motivwahl, kühnen Umgang mit Farben, ungewöhnliche Kontraste und experimentelle Auflösung von Formen.[5]
Literatur
- Clark Art Institute (Hrsg.): Women Artists in Paris, 1850–1900, 2018
- Hamburger Kunsthalle (Hrsg.): Sieben finnische Malerinnen: Fanny Churberg, Maria Wiik, Helene Schjerfbeck, Ellen Thesleff, Beda Stjernschantz, Ester Helenius, Sigrid Schauman, 1983[6]
Weblinks
- Ellen Thesleff, awarewomanartists.com (französisch)
- A brilliant painter and early modernist, sven-harrys.se (englisch)
Einzelnachweise
- https://awarewomenartists.com/artiste/ellen-thesleff/
- https://www.sven-harrys.se/en/utforska/konsthallen/ellen-thesleff/om-utstallningen
- https://www.clarkart.edu/Mini-Sites/Women-Artists-in-Paris/Ellen-Thesleff
- https://www.hamhelsinki.fi/en/exhibition/ellen-thesleff/
- https://www.sven-harrys.se/en/utforska/konsthallen/ellen-thesleff/om-utstallningen
- DNB