Elektronenstrahlgehärtetes Schichtstoffverfahren

Das Elektronenstrahlgehärtete Schichtstoffverfahren i​st ein besonderes Verfahren, u​m Oberflächenstrukturen i​n eine Kunststofffolie z​u integrieren. Es w​ird unter anderem b​ei der Laminatproduktion angewendet. Ein Dekorpapier (Kunststofffolie) w​ird in Acrylharzen getränkt u​nd auf e​inen Träger aufgebracht. Unter Beschuss m​it Elektronen w​ird das Acrylharz „ausgehärtet“. Die Struktur d​er Oberfläche i​st das Ergebnis a​us dem Zusammenspiel d​er Kunststofffolie (die sogenannte Release-Folie) u​nd der Aushärtung d​es Harzes. Die Eigenschaften d​er entstandenen Oberfläche werden i​m Wesentlichen d​urch die Rezeptur d​es Acrylharzes, d​er Dauer u​nd Intensität d​es Elektronenbeschusses bestimmt. Erst danach w​ird das bereits fertige Laminat m​it einem duroplastischen Leim a​uf den Holzträger o​hne Anwendung v​on großem Druck u​nd Temperaturen aufgebracht.

Verwendung

  • Im Papierbeschichtungsverfahren wird ähnlich dem Dekordruck eine abschließende, schützende Lackschicht aufgetragen. Das heißt, es wird in diesem Verfahren ausschließlich mit dünnen Auftragsmengen gearbeitet. Eine Imprägnierung des Dekorpapiers mit elektronenstrahlhärtenden Harzen findet nicht statt.
  • Das Plattenbeschichtungsverfahren mit anschließender Elektronenstrahlhärtung funktioniert nach dem klassischen Verfahren. Als Erstes wird ein Träger mit einem Dekorpapier beschichtet. Dann wird das Lacksystem aufgebracht und anschließend wird mittels Elektronenstrahlung die oben aufliegende Lackschicht ausgehärtet. Eine Imprägnierung des Dekorpapiers mit elektronenstrahlhärtenden Harzen findet auch in diesem Verfahren nicht statt.
  • Bei dem Direktdruckverfahren wird der Plattenträger direkt mit dem Dekor bedruckt. Anschließend kann die Verschleiß- und Nutzschicht mit Lacksystemen aufgetragen werden die UV – härtend oder Lösemittel – härtend sind. Bei diesem Verfahren wird auf den Einsatz des Papiers verzichtet. Nicht unproblematisch ist die Reproduzierbarkeit der Dekore von einer Plattenlieferung zur nächsten, da die Platte normalen Schwankungen unterliegt. Dies wirkt sich auch auf die Saugfähigkeit der Platte aus. Dies wiederum führt zu notwendigen Anpassungen in dem Lackierprozess. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Verbraucher ist bei diesem Verfahren umstritten.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.