Einschlafzuckungen

Bei Einschlafzuckungen (Synonyme: Einschlafmyoklonien, Hypnagoge Zuckungen, benigner Schlafmyoklonus) handelt e​s sich u​m plötzliche, k​urze Zuckungen (Myoklonien) d​es Körpers, d​ie während d​es Einschlafens auftreten. Manchmal werden Einschlafzuckungen a​uch von subjektiv wahrgenommenen grellen Lichtblitzen (visuelle Einschlafzuckungen), lauten Geräuschen (auditive Einschlafzuckungen) o​der dem Gefühl z​u fallen o​der zu stolpern begleitet. Einschlafzuckungen treten sporadisch b​ei ca. 70 % d​er Bevölkerung a​uf und s​ind ein natürliches Phänomen o​hne Krankheitswert.[1] Im Kleinkindalter s​ind Einschlafzuckungen n​och häufiger u​nd werden a​uch im Verlauf d​es Schlafes beobachtet.

Diagnostik und Klassifikation

Objektiv lassen sich Einschlafzuckungen mittels der Elektromyografie (EMG) messen. Im EMG erscheinen sie als kurze (75–250 ms), hochamplitudige Potenziale im Verlauf des Einschlafens oder im Leichtschlaf. Mitunter kommt es in der Folge zu Aufwachreaktionen (Arousals im Elektroenzephalogramm), beschleunigtem Herzschlag (Tachykardie im Elektrokardiogramm) und irregulärer Atmung. Wenn Einschlafzuckungen so häufig oder stark auftreten, dass sie das Einschlafen stören oder zum Wiedererwachen führen, wird nach der International Classification of Sleep Disorders die Diagnose Einschlafmyoklonien gestellt. Vom Einschlafmyoklonus müssen der fragmentarische Myoklonus, der propriospinale Myoklonus, periodische Beinbewegungen, Krämpfe und Myoklonusepilepsie abgegrenzt werden.[1][2]

Literatur

  • American Academy of Sleep Medicine (2005): International Classification of Sleep Disorders Diagnostic and Coding Manual (ICSD-2).
  • Peter et al.: Enzyklopädie der Schlafmedizin. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-28839-8.
  • Stuck et al.: Praxis der Schlafmedizin: Schlafstörungen, schlafbezogene Bewegungs- und Atmungsstörungen, Schnarchen. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-88699-0.
  • Happe et al.: Schlafmedizin in der Praxis. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-609-16406-9.

Einzelnachweise

  1. Walter, A.S. (2007). Clinical identification of the simple sleep-related movement disorders. Chest, 131, 1260–1266.
  2. Gerschlager, W. & Brown, P.(2009). Myoclonus. In: Current Opinion in Neurology, 22(4), 414–418.

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