Ein Kessel Buntes
Ein Kessel Buntes war eine Samstagabendshow des Fernsehens der DDR, später der ARD, die fast 21 Jahre lief.[1]
Geschichte
Die Unterhaltungssendung wurde am 29. Januar 1972 erstmals auf DDR-F1 ausgestrahlt (Redaktion: Evelin Matt). Sie wurde sechs Mal jährlich in verschiedenen großen Hallen produziert, meist im Berliner Friedrichstadtpalast, aber auch im Palast der Republik, dem Kulturpalast Dresden, der Stadthalle Cottbus oder dem Kulturhaus Gera. „Der Kessel“, wie er oft kurz genannt wurde, wechselte sich monatlich mit „Da liegt Musike drin“ ab. Die Sendung sollte ein Aushängeschild der DDR-Unterhaltung bilden und zur Hauptsendezeit in Konkurrenz zu den Samstagabend-Sendungen von ARD und ZDF stehen, weshalb keine Kosten gescheut wurden, auch internationale Stars zu verpflichten. Zu diesen gehörten beispielsweise Mireille Mathieu, Dalida, Precious Wilson, ABBA, The Rubettes, Penny McLean, Showaddywaddy, Racey oder Katja Ebstein.
Anfänglich führte das „Die drei Dialektiker“ genannte Kabarettisten-Trio Manfred Uhlig, Lutz Stückrath und Horst Köbbert durch die Sendung. Später zeichnete sich „Ein Kessel Buntes“ durch kontinuierlichen Wechsel der Moderatoren aus, darunter waren Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler, Dagmar Frederic, Helga Hahnemann, Willi Schwabe, Petra Kusch-Lück, Wolfgang Lippert, Günter Schubert, Heinz Rennhack, Gunter Sonneson und O. F. Weidling.
Auch das sowjetische und tschechoslowakische Fernsehen übertrugen diese Sendung. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden Konzept und Name der Sendung von der ARD übernommen, die „Ein Kessel Buntes“ mit dem Moderator Karsten Speck vom 12. Januar 1991 an insgesamt zehn Mal sendete. Einmal moderierte in dieser Zeit auch Frank Schöbel die Sendung. Die letzte Ausgabe lief am 19. Dezember 1992.
An den insgesamt 118 Ausgaben in über zwanzig Jahren waren insgesamt fast 11.000 Mitwirkende, darunter Moderatoren, Artisten, Schauspieler, Sänger, Tänzer und Musiker, beteiligt.
Der Titel der Sendung geht vermutlich auf eine nicht umgesetzte Idee des Hörfunk-Redakteurs Friedrich Ostermuth Anfang der 1950er-Jahre beim Sender Weimar zurück.[2]
Episodenliste
In der Episodenliste sind die Moderatoren und Gäste zusammengestellt.
Diskografie
- 2012: Ein Kessel Buntes Vol.1 – Die Schlager Hits der DDR
- 2012: Ein Kessel Buntes Vol.2 – Die Rock und Pop Hits der DDR
- 2012: Ein Kessel Buntes Vol.3 – Hits der Bruderländer in der DDR
- 2012: Ein Kessel Buntes Vol.4 – Die West-Hits in der DDR
- 2013: Ein Kessel Buntes Vol.1 (3 DVD-Set)
- 2013: Ein Kessel Buntes Vol.2 (3 DVD-Set)
- 2013: Ein Kessel Buntes Vol.3 (3 DVD-Set)
Literatur
- Hans-Ulrich Brandt: Das war unser Kessel Buntes. Homilius, Berlin 2002, ISBN 3-89706-890-7.
- Jürgen von der Lippe, Alfred Biolek, Karl Moik, Max Schautzer, Frank Schöbel, Wolfgang Mühl-Benninghaus (Hrsg.): Zwei Mal zur Wende. Fernsehunterhaltung in Deutschland. Avinus, Berlin 2008, S. 103ff, ISBN 978-3-930064-88-5.
- Hendrik Petzold: Ein Kessel Buntes und mehr. Hinter die Kulissen von DDR-Unterhaltungssendungen geschaut. mdv Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2001, ISBN 3-89812-090-2.
Weblinks
- Ein Kessel Buntes in der Internet Movie Database (englisch)
- Ein Kessel Buntes bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
- Wandel von Kommunikations- und Medienkulturen Eine Studie zur Veränderung des kommunikativen Alltags am Beispiel eines Thüringer Dorfes Magisterarbeit Mueller Gehrmann (PDF).
- Torsten Unger: Vom Kofferstudio zum Mediencenter (2002), S. 38.